Reitverein RV Haßlinghausen plant Erneuerung der Ställe

Sprockhövel · Der Verein verpachtet sein Dach, auf dem Fotovoltaik installiert ist – das bringt wichtige Einnahmen.

 Matthias Perrone vom Reitstall Haßlinghausen will auf Solarenergie setzen.

Matthias Perrone vom Reitstall Haßlinghausen will auf Solarenergie setzen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Erneuerbare Energien sind im Trend. Fotovoltaik rangiert 2020 auf Platz drei hinter Windkraft und Biogas. Rund zehn Prozent der Stromeinspeisung, so das Statistische Bundesamt, kommen aus der Solarenergiegewinnung. Seit März 2019 hat auch der Reitverein Haßlinghausen eine Fotovoltaik-Anlage.

„Allerdings gehört die uns selbst nicht, der gewonnene Strom geht direkt an die Strombörse und wird dort vertrieben“, betont der stellvertretende Vorsitzende des Reitvereins, Matthias Perrone. Für den Bau einer Fotovoltaik-Anlage auf dem Gelände des Reitvereins und zur optimalen Nutzung des Daches gab es Perrone zufolge zwei Gründe: Einmal brauchte der Reitverein dringend Gelder, weshalb eine Verpachtung des Dachs lukrativ war. Zweitens will er erneuerbare Energien unterstützen und sich für die Umwelt engagieren. Damals mietete die Firma Ruhr-Solar die Flächen des Reitvereins und kaufte die gut 250 000 Euro teure Anlage, so Perrone. Ruhr-Solar habe seinerzeit auch die Panels der Solaranlage auf dem Dach verlegen lassen und wollte die Anlage dann an das Stromnetz anschließen, erklärt er weiter.

Das Problem dabei: Bis heute ist kein Volt Strom aus der Anlage gewonnen worden. Die Firma schaffte es nicht, die Anlage mit dem Stromnetz zu verbinden, beklagt Perrone. Schließlich verkaufte Ruhr-Solar die Anlage an einen neuen Eigentümer, die Firma Technoplan aus Münster. Hier hofft Matthias Perrone auf Inhaber Christoph Cord, der großes Engagement zeige und selbst Besitzer eines Reithofes ist. „Denn auch wenn uns die Anlage selbst keine Vorteile bringt, hoffen wir auf eine baldige Inbetriebnahme. Davon gehen wir auch noch in diesem Jahr aus“, sagt Perrone.

Die Verpachtung des Daches und den Aufbau der Anlage sieht Perrone aber keineswegs als Fehler an, da der Reitverein so dringend benötigte Gelder erhält. Durch die Corona-Pandemie und wegfallende Einnahmen seien diese noch wichtiger geworden, berichtet er.

Seit der Pandemie liegt das Vereinsleben weitestgehend lahm. Mitgliederversammlungen fallen aus, der Stammtisch findet nicht statt, Termine und Veranstaltungen sind ausgesetzt oder verschoben. Den Fokus setzt der Verein eigentlich auf Reitangebote für Kinder und Jugendliche. „Nur die sind ebenfalls natürlich nicht möglich“, beklagt Perrone. Nur die Notversorgung der Tiere darf nach einem strikten Zeitfenster stattfinden. Daher ist man beim Reitverein Haßlinghausen froh, dass durch die Verpachtung des Daches zumindest die Sanierung einiger Anlagen umgesetzt werden kann. So will man die nicht mehr zeitgemäßen Pferdeboxen und die Ställe umbauen, sagt Perrone. Er wünscht sich, dass die Fotovoltaikanlage bald ans Netz angeschlossen wird. 30 Jahre soll sie dann mindestens laufen, erklärt Perrone und ergänzt: „Unser Ziel ist es, den Anteil an regenerativen Energien durch die Verpachtung unseres Daches weiter zu beschleunigen, schließlich sind wir für unsere Umwelt verantwortlich.“

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