Rhythmus vor dem Altar

Neujahrskonzert: „Celebration“ in der evangelischen Kirche begeistert Jung und Alt.

Haßlinghausen. Auftakt zum Neujahrskonzert „Celebration“ von Cologne Concert Brass (CCB) in der Evangelischen Kirche: Für einen Moment ist es ganz still. Dann holen die Blechbläser tief Luft und das Haus vibriert. Strahlende Klänge, mit Freude vorgetragen, erfüllen das Gotteshaus. Und das ist gut besucht. Unten alles belegt, auf der Empore alles belegt, alle verfügbaren Klappstühle sind im Einsatz. Wer keinen mehr abgekriegt hat, sitzt auf dem Absatz oben an der einen Wand.

Für diejenigen, die auf der Empore nur hören, aber nicht gucken können, wird das Geschehen auf eine große Leinwand übertragen. Außer den Erwachsenen sind auch viele Kinder dabei, die meisten aus dem Musikkindergarten. Ismael Klein von Fasch Musikinstrumente, Veranstalter des Abends, und Bürgermeister Klaus Walterscheid hatten die Gäste begrüßt, dann übernahm Andreas Schremb die Führung durch einen abwechslungsreichen Abend.

Fast beiläufig erfuhr man so eine ganze Menge über Brass-Geschichte, Stücke, Komponisten, Arrangeure. Über die Wettbewerbe, die Contests, denen sich die Bands stellen, die diese um 1830 in Großbritannien entstandene Richtung der Blechblasmusik spielen. Entstanden übrigens aus zwei Wurzeln: Werkskapellen und Heilsarmee. Wie ja auch die CCB von Heinrich Schmidt geleitet wird, Dirigent des Stabs-Musikkorps der Heilsarmee in Deutschland und Dozent für Brass an der Folkwangschule.

Besonderer Gast des Abends bei CCB: Uwe Köller von German Brass. Es war tatsächlich eine Feier. Eine enorme Bandbreite gab es zu hören. Von Stücken für die Contests, der Ouvertüre zu Mozarts Zauberflöte, „I dreamed a dream“ aus dem Musical Les Miserables über Filmmusik (Schremb: „Schließen Sie die Augen, jetzt gibt’s Kino für die Ohren“) bis hin zum Jazz („I’ve got you under my skin — und unser Frank Sinatra ist Ansgar Mues am Flügelhorn“).

Außer CCB müssen aber auch noch andere Musiker an diesem Abend lobend erwähnt werden: das Nachwuchsensemble des Musikzuges der freiwilligen Feuerwehr. Das spielte einmal alleine und einmal mit den Großen zusammen. Seine Leitung hatte Sarah Jeske, die kurzfristig für Michael Ibing eingesprungen war.

Von den Zuhörern gab es nur positive Kommentare zu hören. „Mir hat es sehr gut gefallen“, sagt Britta Chantrain. „Ich bin keine klassische Konzertgängerin, aber hierher komme ich gerne.“ Es ist das dritte Neujahrskonzert von CCB in Haßlinghausen, und sie ist ebenfalls zum dritten Mal dabei. Heinz Kikuth hört CCB zum ersten Mal. „Blasmusik ist meine Richtung“, sagt er, der regelmäßig die Matinee-Konzerte der Freiwilligen Feuerwehr besucht.

Und Janluca (7), der schon im vergangenen Jahr dabei war, findet die Musik ebenfalls richtig schön. Er hat sich übrigens gerade neben dem Fußball ein zweites Hobby zugelegt, wie er sagt. Er lernt jetzt, auf der Gitarre zu spielen.

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