Rückzug Postbank-Filiale schließt nach viel Ärger

Sprockhövel. · Wenn die Postbank in der kommenden Woche am Donnerstag um 12 Uhr die Türen schließt, gehen die Mitarbeiter nicht wie üblich in die Mittagspause, sondern schließen die Pforten der Filiale für immer ab.

 Die Postbank zieht sich aus Niedersprockhövel zurück.

Die Postbank zieht sich aus Niedersprockhövel zurück.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Wenn die Postbank in der kommenden Woche am Donnerstag um 12 Uhr die Türen schließt, gehen die Mitarbeiter nicht wie üblich in die Mittagspause, sondern schließen die Pforten der Filiale für immer ab. Damit bricht die Postbank, die mittlerweile der Deutschen Bank angehört, endgültig ihre Zelte in Sprockhövel ab. Für persönlichen Service müssen die Bankkunden in Niedersprockhövel künftig entweder Fahrten in Kauf nehmen oder sich im Ort nach Alternativen umsehen. Immerhin für die Postdienstleistungen wie Versand und Abholen von Paketen gibt es seit März einige Meter weiter mit der Stöberstube ein Ersatzangebot.

Die Beziehung zwischen der Postbank-Filiale und ihren Kunden war in den vergangenen Jahren zunehmend zerrüttet. Immer wieder standen die Kunden ohne Vorwarnung vor verschlossenen Türen. Solche Situationen waren vor allem für solche Kunden ärgerlich, die ein Paket verschicken oder abholen wollten. Wohl nicht nur aus diesem Grund hatte sich die Post im Ort nach Alternativen umgesehen und mit Udo Seider schließlich einen Paketshop-Partner gefunden. Mittlerweile ist seine Stöberstube zu einer Partnerfiliale der Deutschen Post aufgestiegen und kann damit fast die gesamte Service-Palette im Post- und Paketdienstleistungsbereich anbieten.

Über die Gründe, warum die Postbank-Filiale jetzt für immer schließt, schweigt sich das Unternehmen derweil aus. „Wie alle Banken beobachtet auch die Postbank, dass sich der Markt sowie das Verhalten unserer Kunden in Zeiten der Digitalisierung verändert. Hierauf stellen wir uns unter anderem dadurch ein, dass wir für unsere Kunden unterschiedliche Produkt- und Serviceangebote entwickeln“, heißt es von der Postbank.

Nachnutzung der Immobilie
ist noch offen

Zudem werde das Filialnetz kontinuierlich hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Optimierungsmöglichkeit überprüft. „In diesem Zusammenhang hat die Postbank beschlossen, die Filiale in Sprockhövel zu schließen“, fasst Oliver Raitmeier von der Postbank zusammen.

Noch vor einigen Wochen hatte es geheißen, dass das Unternehmen nicht plane, die Filiale an der Hauptstraße zu schließen. Offen ist jetzt die Frage, wie die Räume weiter genutzt werden. „Aktuell befinden wir uns in einem laufenden Mietverhältnis. Daher ist die Nachnutzung offen“, erklärt Sparkassen-Vorstandsmitglied Daniel Rasche auf WZ-Anfrage. Die Sparkasse ist Besitzer der Immobilie.

Die Postbank selbst hüllt sich ansonsten in Schweigen. „Einzelheiten zu Verträgen mit unseren Vertragspartnern veröffentlichen wir grundsätzlich nicht“, teilt Raitmeier mit. Unklar ist demzufolge, wie lange der Mietvertrag zwischen Postbank und Sparkasse läuft. Die Mitarbeiter der Bank sollen indes in den umliegenden Filialen weiterbeschäftigt werden. „Kündigungen sind nicht eingeplant“, erklärte Raitmeier. Die Kunden seien bereits über die Schließung informiert.

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