Noch ein Kunstrasen-Anliegen

Sollten die TSG-Fußballer in die NRW-Liga aufsteigen, müssen sie theoretisch einen neuen Untergrund haben. Die Stadt setzt auf Übergangsfristen.

Sprockhövel. Pünktlich hat Jürgen Meister von der TSG Sprockhövel gestern den Lizenz-Antrag für die 5. Liga - die NRW-Liga - beim Westdeutschen Fußballverband abgegeben. "Ich habe geschrieben, dass wir im organisatorisch, technischen Bereich alle Auflagen erfüllen werden, wenn wir denn aufsteigen", sagt Meister.

Die gerade für kleine Amateurvereine schwierig zu erfüllende Vorgabe eines abgesperrten Gästeblocks will die TSG beispielsweise mit 2,20 m hohen Zäunen erfüllen, die nur jeweils für die Heimspiele aufgebaut werden, weil sie sonst Schulsport- und Trainingsbetrieb stören würden. Beim Thema normgerechter - das heißt nicht mit Sand sondern mit Granulat verfüllter - Kunstrasen dürfte die TSG dagegen auf die Gewährung einer Übergangsfrist angewiesen sein.

"Wir haben mit der Stadt gesprochen und sind auch auf der Suche nach Sponsoren, um einen Eigenanteil aufzubringen", sagt Meister. Er geht aber nicht davon aus, dass sich das bereits zur neuen Saison realisieren lässt.

Die Politik hat bereits klar gemacht, dass die Sportplätze in Haßlinghausen und auch in Gennebreck (der VfL plant selbst und sammelt fleißig für den Eigenanteil) Priorität haben. Ralph Holtze, Leiter der städtischen Gebäudebewirtschaftung hält den Ball ebenfalls flach:

"Wenn die TSG aufsteigen sollte, müssen wir überlegen, wie es weitergeht. Aber der Verband muss Übergangsfristen bieten. Keine Stadt ist in der Lage, mal eben 300.000 Euro zusätzlich auszugeben." Mit derartigen Kosten rechnet die TSG, falls auch der Untergrund erneuert wird. Schließlich ist es bereits die dritte Kunstrasendecke, die dort verlegt wird. Die jetzige ist gut fünf Jahre alt. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt zehn Jahre.

"Wenn man die alte weiche Dämmung liegen lässt, kommt man auch mit 200.000 Euro aus, aber langfristig sind die Kosten höher", sagt Jürgen Meister. Die Anmerkung von Ralph Holtze, man müsse auch erst einmal sehen, ob die TSG im Falle eines Aufstiegs nicht direkt wieder absteige, will Meister nicht gelten lassen.

"Wir haben in den vergangenen acht Jahren fünf Jahre in der Oberliga (ehemals 4. Liga, d. Red.) gespielt. Das beweist doch unsere Kontinuität, auch wenn wir häufiger mal ab- und aufgestiegen sind." Derzeit sitzt die Mannschaft als Tabellenführer wieder im Fahrstuhl nach oben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort