Munter geputzt: Helfer finden Möbel, Autoteile und ein Ölfass

Gruppe der Lebenshilfe kritisiert Parkplatz-Müllkippe.

Niedersprockhövel. Nicht wenige Menschen sind in Gummistiefeln oder Wanderschuhen in die Aula der Grundschule Börgersbruch gekommen. Kein Wunder, denn eben haben sie noch fleißig Müll gesammelt bei der Aktion Sprockhövel putz(t) munter. „Rund 700 Teilnehmer hatten wir“, sagt Thomas Mai, Leiter des Sachgebiets Sicherheit und Ordnung. Etwas über 60 Helfer sitzen nun an den langen Tischen und tauschen ihre Müllsammler-Erlebnisse aus.

Vor ihnen dampfen Nudeln und Gulasch. Einige waren zum ersten Mal unterwegs, wie Jan Isermann mit Sohn Anton (7) von der Handballabteilung der TSG. Sie hatten sicherheitshalber eine Schubkarre für große Teile dabei — praktisch, schließlich gehörten eine Satellitenschüssel und ein Gartenstuhl zu den Fundsachen.

Andere sind alte Müllsammler-Hasen, wie Sven Henkel, der beim Heimat- und Geschichtsverein mitgegangen ist. „Wir haben im Sprockhöveler Bach ein Schiebedach und Elektroteile für ein halbes Auto gefunden“, sagt er. Groß- und Problemteile scheint es neben den „normalen“ Dosen, Flaschen und Tüten immer wieder zu geben.

Heike Uredat, Birgit Neuhaus und Martina Volkenrath von der Lebenshilfe-Gruppe erzählen von Teppichen und einer Polstereckbank. Wie schon in den vergangenen Jahren haben sie den Mitfahrerparkplatz an der Querspange gesäubert. „Dieser Parkplatz scheint zu einer wilden Müllkippe geworden zu sein“, bemerkt der stellvertretende Landrat Willibald Limberg (CDU), der ebenso wie die CDU-Stadträtin Helga Wieland-Polonyi tatkräftig mitgesammelt hat.

Und die Jäger vom Hegering Sprockhövel haben gar ein Ölfass entdeckt — gefüllt mit mehr als 30 Litern Öl, wie ihr Leiter Ekkehart Brakelmann schätzt. Er erzählt, dass Müll im Wald nicht nur ärgerlich ist. Dem Rehwild etwa können angerostete Dosen richtig gefährlich werden, wenn es hineintritt und sich an den Läufen verletzt. Weswegen die Jäger auch übers Jahr so manchen Müll aus dem Revier tragen, den andere dort hingebracht haben.

In mehreren Sammelgruppen waren auch wieder Kinder dabei. Nicht nur einmal kann man von den Eltern hören, wie gut man dabei lernt, dass Müll in den Mülleimer gehört und wie es aussieht, wenn sich Menschen nicht daran halten.

Aber die Sammler haben nicht nur Müll mitgebracht. „Ein Portemonnaie voll mit Karten und mit Ausweisen war dabei“, sagt Thomas Mai. „Und Tipps. Etwa wo noch Papierkörbe aufgestellt werden sollten. Oder wo man sie anders aufstellen sollte.“ Im Vergleich zu den Vorjahren sei die Teilnehmerzahl etwa gleich geblieben. Ob das auch für die Masse des Sammelgutes gelte, könne man erst in zwei, drei Tagen sagen.

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