Mit Kompass, Lupe und Fernrohr im Wald unterwegs

Mit dem Experten Uli Auffermann ging es am Freitag in die Elfringhauser Schweiz.

Elfringhausen. „Schau mal, eine rote Spinne“, ruft Jonas begeistert und schüttelt schnell die langweilig wirkende Fliege aus seinem Beobachtungsglas, um Platz für den interessanten Achtbeiner zu machen.

Am Freitag war Jonas mit fünf weitern Kindern in der Elfringhauser Schweiz unterwegs. Wanderexperte Uli Auffermann wollte zeigen, dass Wandern auch Kindern Spaß machen kann. „Eltern bedenken häufig nicht, dass Kinder sich bei so einer Wanderung schnell langweilen können“, erklärt Auffermann. Er selbst habe früher immer einen mit Werkzeug gepackten Rucksack von seinem Vater bekommen. „Während unseren gemeinsamen Touren habe ich dann geschnitzt oder Steine gesammelt“, erzählt der heute 50-Jährige, der ein absoluter Naturfreund ist. Wandern und Klettern — das sind seine Disziplinen.

Und wenn man es richtig anpackt, dann kann eine Wanderung auch für Kinder richtig spannend sein. Das bewies Auffermann am Freitag. Bereits am Treffpunkt, der Anderl-Heckmair-Stüberl am Restaurant Waldhof, war klar, dass es alles andere als langweilig werden würde. Ein Rucksack mit Schaufel, Kompass, Lupe, Fernglas und vielem mehr, das sich noch als nützlich erweisen sollte, war für jedes Kind vorbereitet. Ein letzter Check und es konnte losgehen.

Noch vor der ersten Steigung der erste Tipp vom Experten: „Wenn ihr den Berg hochgeht, dann macht ihr am Besten kleine Schritte. Sonst wird es zu anstrengend für die Beine.“ Gesagt, getan — Jonas, Benedikt, Alexander, Hannah, Sebastian und Daniel hatten den Hinweis schnell verinnerlicht und zogen los.

Nach der ersten Kurve kamen dann bereits Lupen und Schaufeln zum Einsatz. Und nach Auffermanns Anweisung, suchten die sechs kleinen Abenteurer nach allem, was kreucht und fleucht. Wie Jonas wurden auch die anderen fündig: Raupen, Fliegen, Spinnen und Würmer — am Wegesrand gab jede Menge Getier zu entdecken. Aufgeregt zeigten sich die Kinder gegenseitig ihre Fundstücke, wobei Jonas rote Spinne als spektakulärster Fund gelten darf.

Interessant wurde es auch als die sechs Jung-Wanderer ihre Zollstöcke auspacken sollten. Alles wurde gemessen: Die eigenen Arme und Beine oder auch eine Bank. Danach hieß es abzuschätzen, wie weit es wohl bis zur nächsten Wegbiegung sein würde.

„Zählt eure Schritte“ lautete daraufhin der Hinweis Auffermanns — immerhin wurde vorher ja die Schrittlänge gemessen. Und schon folgte die erste Rechenaufgabe: „Wenn ein Schritt ungefähr ein halber Meter ist“, rechnete Auffermann vor. „Wie viele Meter sind dann 150 Schritte?“ So viele waren es nämlich bis zur Biegung. Und da macht in den Ferien sogar Mathe Spaß — 75 Meter schallte es unisono durch den Wald.

Nach zweieinhalb Kilometern, einem Erste-Hilfe-Crashkurs und verschiedenen Bewegungs-Tipps für unwägbares Gelände kam die Gruppe wieder heil am Startpunkt an.

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