<b>Obersprockhövel. Pünktlich um 13.30 Uhr rollte der schwarze Mercedesbus von Landwirtschaftsminister Eckard Uhlenberg gestern auf dem Sprockhöveler Hof Hegemann vor. "Um 14.15 Uhr müssen wir wieder weg sein", erklärte Karin Wacker, Pressereferentin des Kreises, bereits vorsorglich. Der Besuchsplan von Minister und Landrat, die gestern den ganzen Tag durch den Ennepe-Ruhr-Kreis tourten, müsse eingehalten werden. Nachher gehe es zur Diskussion mit Vertretern der Landwirtschaftskammer nach Breckerfeld, der Hof Hegemann, das sei eher etwas fürs Herz". Rinder füttern, ein selbst gebranntes Schnäpschen trinken, so lief denn auch die Hofbesichtigung ab. "Ich habe vor Jahren auf extensive Rinderhaltung umgestellt, was natürlich teurer ist. Jetzt habe ich aber die Nachricht bekommen, dass die Zuschüsse für die Muttertierhaltung um 40 Prozent gekürzt werden", hatte Hausherr Andreas Hegemann für den Minister dann aber doch auch Kritisches anzumerken. Der beruhigte: "Dafür gibt es künftig für Grünlandbauern die gleiche Prämie wie für Ackerbauern." Die Sorge, dass Ackerbauern, denen im gleichen Maße die Flächenpauschale gekürzt wird, dadurch keine Zukunft in der Region mehr haben könnten, teilt Uhlenberg nicht. "Das gleicht sich über höhere Marktpreise wieder aus." Das Thema Überproduktion und fehlende Landschaftspflege, wenn Höfe aufgegeben werden, stelle sich nicht mehr so. "Auch durch das Thema Energie gibt es inzwischen viele konkurrierende Nutzungen für Ackerflächen." Punkt 14.15 Uhr wurde zum Aufbruch geblasen. Für Eva Hegemann, ein angenehmer Besuch. "Ich finde es gut, wenn die Politiker sich mal vor Ort umschauen." Bürgermeister Klaus Walterscheid hatte sich dagegen im Hintergrund gehalten: "Unsere Probleme liegen woanders. Es wäre schon interessanter, wenn jemand aus dem Bereich Jugend und Familie gekommen wäre, da hätte ich mehr Fragen gehabt." Hof Hegemann

Kornbrennerei: Seit 1868 wird auf dem Hof Korn gebrannt. Er ist auch Ziel von Ausflugstouren.