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Katholiken müssen sparen

Das Bistum verlangt, die Immobilienkosten um ein Drittel zu senken. Der Arbeitskreis vor Ort tut sich mit Lösungen schwer.

Katholiken müssen sparen
Foto: Ingo Wagner/dpa

Sprockhövel. Während die Gemeindegliederzahlen stetig sinken, muss sich auch die Katholische Kirche in Sprockhövel für die Zukunft aufstellen. Doch wie soll die Kirchengemeinde vor Ort in fünf oder zehn Jahren dann aussehen? Um das auszuloten, hat das Ruhrbistum Essen, zu dem auch Sprockhövel gehört, alle seine Gemeinden vor zwei Jahren dazu aufgerufen, im Rahmen des Pfarrentwicklungsprozesses Sparpläne umzusetzen, verbunden mit der Entwicklung eines Zukunftsbildes der Kirche vor Ort. Die Diskussion darüber in Sprockhövel befindet sich in der heißen Phase.

Im Oktober wurde auf einer Gemeindeversammlung teils emotional darüber diskutiert, berichtet Pfarrer Burkhard Schmelz. Vor allem die Sparziele des Bistums machen der Gemeinde vor Ort zu schaffen. „Wir müssen 30 bis 40 Prozent an Immobilienkosten einsparen“, sagt Schmelz. Der Grund: Die Gemeindegliederzahlen gehen stetig zurück, wenn auch in Sprockhövel laut Schmelz weniger als anderswo. „Wir haben hier sehr viele Taufen“, erklärt er. Allerdings gebe es natürlich auch in Sprockhövel viele Kirchenaustritte. Und die Zukunft könnte weitere Probleme bringen: Die Prognose im Bistum gehe nicht nur mittelfristig von fünf Prozent weniger Kirchengliedern aus, so Schmelz. Laut einer aktuellen Prognose werde in den kommenden Jahren mit einem „massiven Einschnitt“ bei den Kirchensteuereinnahmen gerechnet, ergänzt er.. Der Grund: „Es werden bald einige geburtenstarke Jahrgänge in Rente gehen“, so Schmelz. Deren Steuern werden dann fehlen. „Das muss man jetzt auch schon im Blick haben, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist“, sagt Schmelz.

Wo gespart werden kann? Das Gemeindehaus in Haßlinghausen könnte in größerem Umfang vom Förderverein getragen werden, so Schmelz. Die vor kurzem sanierte Kirche St. Josef soll dagegen nicht angetastet werden. „Dort sollen aber auch nur alle notwendigen Reparaturen erledigt werden“, sagt Schmelz. Und auch die Kirche St. Januarius sei in einem guten Zustand, so dass sie erhalten werden soll — genau wie das Gemeindeheim, ergänzt Thomas Fröschke, Gemeinderat in St. Josef. Das Problem: Irgendwo muss gespart werden — und das laufe fast zwangsläufig auf die Immobilien hinaus. Überlegungen, die Kirche St. Januarius langfristig aufzugeben, hatten für Unruhe in der Gemeinde gesorgt.

Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat haben sich vor kurzem mehr Zeit für die Abgabe ihres Votums an das Bistum erbeten. Die Erklärung zu Sparplänen und Zukunftsbild müsse nun am 28. Februar 2018 vorliegen, so Schmelz. Nächsten Montag kommen die Gremien erneut zusammen. „Wir wollen einfach den größtmöglichen Konsens erreichen“, zeigt sich Pfarrer Burkhard Schmelz entschlossen. Die ersten Folgen des Sparprozesses könnten dann Mitte oder Ende 2018 spürbar werden.

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