Stadtentwicklung Investor will Pflegeheim realisieren

Sprockhövel. · Projekt soll an der Hombergstraße entstehen. CDU und Grüne befürworten das Vorhaben.

 Stellten das Projekt vor: Torsten Greif, Philipp Hollander, Sabine Noll und Sascha Saßen (v.l.).

Stellten das Projekt vor: Torsten Greif, Philipp Hollander, Sabine Noll und Sascha Saßen (v.l.).

Foto: Bartsch,G. (b13)

„Wir als Bauträger wollen ein Projekt in Sprockhövel realisieren, das die Zielgruppe ältere Menschen in den Fokus stellt“, heißt es in einer Mitteilung  der Greif-Hollander Gruppe, die in der Hombergstraße 15 ein Pflegeheim mit 80 Plätzen inklusive einer spezialisierten Demenzeinheit sowie 14 Wohnungen mit Service je nach persönlichem Bedarf plus ambulantem Pflegestützpunkt plant. Die zukünftige Einrichtung wird eine Fläche von 5700 Quadratmeter einnehmen und sich über zweieinhalb Geschosse erstrecken. „Die Pläne liegen vor“, wurde bestätigt. Erfahrungen mit Einrichtungen dieser Art hat die Gruppe nach eigenen Angaben in mittlerweile fünf vollstationären Pflegeheimen und zwei  Einrichtungen für betreutes Wohnen gesammelt und habe hier auch erfolgreiche Projekte entwickelt. „Das Ganze wird nach den neuesten Standards und in einer sehr ansprechenden Optik erstellt“, versprechen die Bauträger.

Am Freitagabend stellten die CDU, vertreten durch ihre Bürgermeisterkandidatin Sabine Noll und Felix Steindorf, sowie Thomas Schmitz, Gesundheitsexperte der Grünen, sich hinter dieses Vorhaben und sagten zu, sich bei einer Veränderung der Ratsmehrheiten nach dem 13. September dessen Verwirklichung mit aller Kraft betreiben zu wollen. „Ein tolles Projekt, das zum Bedarf an Pflegeeinrichtungen passt, zumal dies ein Modell ist, das möglichst Bedürftigen aus allen Bevölkerungsgruppen zugutekommen soll“,  lobte Sabine Noll bei der Zusammenkunft im Café „Metamorphose“ in Niedersprockhövel. Wobei eine sehr aufwändige  grafische Darstellung der geplanten Einrichtung auf mehreren farbig gestalteten Bögen  gleichfalls seine positive Wirkung auf die Anwesenden nicht verfehlte. „Es soll ein Leuchtturm-Projekt werden“, hieß es.

Sascha Saßen, Sprockhöveler Bürger und Bereichsleiter in Sachen Qualität und Ethik in der mit Pflege-und Betreuungsdiensten  befassten Korian-Gruppe, führte an, dass für dieses Vorhaben in city-naher Lage verstärkter Bedarf bestünde, da im gesamten Ennepe-Ruhrkreis eine Unterversorgung an stationären Pflegeplätzen herrsche, die in Sprockhövel derzeit mit einer Unterdeckung von 168, im Jahre 2025 sogar mit 195 Plätzen zu Buche schlage.

Bebauungsplan müsste für das Projekt geändert werden

„Auf diesem Gebiet  wird eindeutig zu wenig getan“, sagte Saßen, der zudem darauf hinwies, dass mit dieser Einrichtung für Pflegebedürftige einschließlich Demenzkranker auch die Schaffung von rund 80 qualifizierten Arbeitsplätzen verbunden sei. „Dazu beleben wir eine Brache in Sprockhövel“, so Saßen und wurde hierbei auch von Felix Steindorf bestätigt, der als Stadtentwickler gleichfalls versprach, sich mit allem Nachdruck für die geplante Einrichtung einsetzen zu wollen. Derselben Meinung war auch Thomas Schmitz (Grüne), der darauf hinwies, dass hierfür  ein Riesenbedarf bestehen würde.

„Ein Risiko für die Stadt besteht nicht, das trägt allein der Bauherr und Investor“, so Steindorf, wobei Saßen anführte, dass das Investitionsvolumen bei 15 Millionen Euro liegen werde. „Wir hoffen, dass die noch zu stellende Bauvoranfrage positiv beschieden wird,  und dass der erste Spatenstich im Frühjahr 2021 erfolgen kann“, gab sich Sascha Saßen zuversichtlich und prognostizierte eine dann folgende Bauzeit von 15 bis 18 Monaten, sodass Ende 2022 die ersten Bewohner dort  einziehen könnten.

Stadtkämmerer Volker Hoven, gleichzeitig auch Bürgermeisterkandidat der SPD, der FDP und der WfS, weiß offiziell noch nichts von diesen Plänen: „Es wurde noch kein Antrag gestellt“, so Hoven, der dabei auch auf den Bebauungsplan für den angedachten Stadtbereich verwies. „Dort ist nur Wohnbebauung vorgesehen, und darauf vertrauen auch die Bürgerinnen und Bürger, die im Bereich Hombergstraße wohnen. Andere Projekte dort wären nicht zulässig.“ fwb

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