Im Holzprojekt trainieren Schüler für den Berufseinstieg

Die Förderschule in Hiddinghausen gewährt Einblicke in ihr Angebot.

Hiddinghausen. Felix (13) und David (16) beantworten geduldig die Fragen der interessierten Eltern und führen sie durch die gut ausgestatteten Fachräume der Förderschule Hiddinghausen. Hier werden Schüler mit Lernbehinderung und bis zu mehrfach schwerstbehinderte Schülern im Alter zwischen sechs und 20 Jahren auf den Beruf und das Leben nach der Schule vorbereitet.

„Eltern, die auf der Suche nach der richtigen Schule für ihre Kinder sind, aber auch Mitarbeiter von Kindergärten und anderen Schulen können sich heute ein Bild davon machen, wir wie hier lehren und lernen, welche Materialien wir verwenden und welche Methoden wir anwenden. Ein hohes Maß an individueller Förderung durch auf die Schüler abgestimmte Lehr- und Förderpläne ist uns sehr wichtig“, sagt Schulleiterin Johanna Engels.

Neben den Schulführungen, einer Bewegungslandschaft in der Turnhalle, Beratungsangeboten und einer Fotoausstellung konnten Interessierte auch Einblicke in den Unterricht gewinnen.

Die Ausstattung mit der funktionalen Neubauküche, modernen Sanitärräumen, Schlafräumen, einem so genannten Deeskalationsraum zum Runterkommen - einer kleinen „Fitnessbude“ - oder etwa Werkräumen, in denen die Schüler Holz oder Metall bearbeiten und töpfern können, lässt keine Wünsche offen. Außerdem steht eine komplett eingerichtete Trainingswohnung zur Verfügung: „Hier lernen die Schüler im letzten Schuljahr bei der Haushaltsführung beispielsweise zu kochen, zu putzen und in der Gemeinschaft zu leben“, erzählt Vertrauenslehrer Uwe Hackmann.

Er bereitet seine Schüler auch mit einem speziellen Projekt in der Berufspraxisstufe auf das Leben nach der Schule vor: „Das Holz der von den Lehrern gefällten Bäume wird anschließend von den Schülern gesägt, gespalten und später als Kaminholz verkauft, um die Klassenkasse aufzubessern und beispielsweise nach Berlin fahren zu können.“

Zudem finden regelmäßige Treffen mit dem Arbeitsamt in der Schule statt: „Eltern, Lehrer und Schüler erarbeiten gemeinsam, welche perspektivischen Möglichkeiten sich bieten“, so Johanna Engels.

Der 16-jährige Sascha, der vor zwei Jahren zur Förderschule Hiddinghausen kam, hat schon genaue Vorstellungen: „Ich möchte später als Garten- und Landschaftsbauer arbeiten. Hier werde ich gut auf den Beruf und das Leben vorbereitet.“ Und auch Tim (14) fühlt sich hier sehr wohl: „Ich bin sieben Jahre hier und kann hier viel besser lernen, da viel langsamer gelehrt wird. Mein Berufswunsch ist Kfz-Mechaniker.“

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