Herzkamp: Aufregung um den Verkauf des Spitzbubs

Erst engagierte sich die Bürgergemeinschaft, dann tauchte ein Käufer mit dem Spitznamen „Paketkönig“ auf — passiert ist nichts.

Herzkamp. „Wird der Spitzbub zum Paketkönig?“ Die Frage, mit der die WZ am 19. Oktober titelte, sorgte über mehrere Wochen für viele Diskussionen im Dorf. Monatelang blieb es ruhig um das Traditionslokal an der Elberfelder Straße, dann tauchte plötzlich Udo Wendt auf, der nach eigenen Angaben den Spitzbub zur offiziellen Zentrale seines Unternehmens „Paketkönig“ machen wollte. Im Gespräch mit der WZ schmiedete er Pläne für eine neue Fassadengestaltung. Ein blau-glänzendes Dach sollte her und die Gastronomie wollte der umtriebige 44-Jährige auch weiter führen.

Mittlerweile steht fest: Der Spitzbub wird nicht zum Paketkönig. „Die Gespräche haben sich zerschlagen“, sagt die jetzige Besitzerin Angela Brier. Sie sucht weiterhin nach einem Käufer, im Immobilienportal der Sparkasse Sprockhövel wird das Haus mit einer Wohnfläche von 179 Quadratmetern zum Verkauf angeboten. Seit August 2013 ist die Anzeige geschaltet — doch die Suche nach einem neuen Inhaber scheint nicht einfach. „Es wird immer schwieriger in der Gastronomie“, sagte Brier im August zur WZ. „Dabei ist es ein so schönes Gebäude, aus dem man einiges machen könnte.“

Diesen Gedanken hatte auch die Bürgergemeinschaft Herzkamp gehegt. Im Frühjahr hatte die Gruppe einen Versuchsballon gestartet: Es sollte eine wöchentliche Freitagskneipe geben, sonntags Cafébetrieb, eine Vermietung für private Feiern sowie eine Begegnungsmöglichkeit für Gruppen wie Senioren- oder Frauentreff.

Der erste Abend war gut besucht, doch die Ernüchterung folgte bald: Um die Räume anmieten zu können, hätte sich eine eigene Gruppe finden müssen, die als Pächter auftritt. Das Budget der Bürgergemeinschaft ist allerdings begrenzt und letztlich gingen wohl auch die Vorstellungen der Gemeinschaft und der Besitzerin auseinander. Angela Brier hofft nun, dass sich im neuen Jahr ein Käufer findet, der dem Spitzbub neues Leben einhaucht. Die Herzkamper Bürger würde es freuen.

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