Hat Herzkamps Stimme bei der Stadtplanung bald mehr Gewicht?

Anliegen aus dem Lenkungskreis künftig Thema im Ausschuss.

Herzkamp. Das von der Bürgergemeinschaft Herzkamp auf den Weg gebrachte Dorfentwicklungskonzept soll künftig noch stärker in die politische Willensbildung einbezogen werden.

Das jedenfalls ist das Ziel eines Antrags, den Grüne und FDP in den Stadtentwicklungsausschuss eingebracht haben.

"Damit soll die vorbildliche ehrenamtliche Arbeit noch stärker gewürdigt werden", sagte FDP-Fraktionschef Bodo Middeldorf. Entscheidendes Gremium der Willensbildung im Ortsteil soll allerdings nicht die Bürgergemeinschaft selbst, sondern der Lenkungskreis sein, in dem Vertreter mehrerer Gruppierungen vor Ort sowie von Verwaltung und Politik sitzen.

"Die Verwaltung wird gebeten, Beschlüsse und Stellungnahmen des Lenkungskreises mit stadtplanerischer Bedeutung in den Ausschuss einzubringen", heißt es in dem Beschluss, dem nach einigen Einschränkungen auch SPD und CDU zustimmten.

So könne die Verwaltung das Vorhaben der Dorfentwicklung nur im Rahmen ihrer personellen und finanziellen Möglichkeiten unterstützen. Im Klartext heißt das: Geld von der Stadt gibt es weiter nicht, und personell sieht es im Planungsamt immer enger aus.

Die Bürgergemeinschaft, die in Herzkamp nicht überall Rückhalt findet, hatte sich in der Vergangenheit teilweise von der Verwaltung zu wenig unterstützt gesehen.

Etwa beim Kernpunkt des Dorfentwicklungskonzepts, Verkehrsberuhigung an der Elberfelder Straße, wo es gelte, die Interessen gegenüber dem Landesbetrieb Straßenbau zu vertreten.

Auch die Bemühung zur Schaffung eines Dorfplatzes scheiterte bisher. Eine bessere Zusammenarbeit mit der Verwaltung hatte auch die Landwirtschaftskammer NRW in ihrem Beratungsbrief empfohlen, den die Bürgergemeinschaft Herzkamp nach ihrer letztjährigen Bewerbung beim Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erhalten hat.

Wie berichtet, war Herzkamp mit Bronze ausgezeichnet worden. Die Kommission sah aber noch viele Handlungsfelder, etwa bei der Ortsgestaltung (eine Ortsmitte wird angestrebt) oder der Infrastruktur.

Um bei einer erneuten Bewerbung 2011 noch besser abzuschneiden, soll es im Herbst eine Workshop geben, bei dem die Ziele des Dorfentwicklungskonzepts konkretisiert werden sollen. Bürgermeister und Verwaltung werden dazu alle Vereine und Gruppierungen sowie die Ratsparteien einladen.

Auch das war Teil des Beschlusses im Stadtentwicklungsausschuss. Gegen noch stärkere Formulierungen der Absichtserklärung hatte offenbar im Vorfeld der städtische Justitiar Rainer Kaschel Bedenken geäußert, weil einer nicht demokratisch legitimierten Gruppe eventuell Sonderrechte eingeräumt würden. Darauf wies Walter Vielmetter (SPD) hin. Die neuen Formulierungen sah dann aber auch die SPD als akzeptabel an.

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