Haßlinghausen: Reitverein setzt auf die Jugend

Sabine Thamm hat als Pächterin die Nachfolge von Jochen Münz auf der Anlage in Haßlinghausen angetreten.

Haßlinghausen. Vor der Vertragsunterzeichnung gab es klare Worte. „Wir haben nichts beschönigt“, erklärt Willy Jansen, Vorsitzender des Reitvereins Haßlinghausen. Sabine Thamm, die neue Pächterin an der Friedhofstraße, schmunzelt. „Außerdem habe ich ja Augen im Kopf.“ Am 1. Januar hat sie offiziell die Nachfolge von Jochen Münz angetreten — der war nach zehn Jahren nicht zuletzt aufgrund des Zustandes der Reitanlage nach Wuppertal gewechselt.

Das Thema einer zweiten Halle, wie sie sich Münz gewünscht hatte, sei, so Jansen, endgültig vom Tisch. Festgehalten werde allerdings an der dringenden Sanierung des Daches der bestehenden Halle, die nach den Sommerferien starten soll, und dem Austausch von neun maroden Außenboxen. „Der Abriss hat angefangen.“ Man rechne mit 2000 bis 2500 Euro pro Box. „Wenn man vieles auch selbst macht.“

Der Vorsitzende und Thamm, die nur 50 Meter entfernt von der Haßlinghauser Anlage wohnt, sind überzeugt, dass beide Seiten durch die Zusammenarbeit profitieren. Die 50-Jährige betrieb zwölf Jahre lang den Reiterhof „Kids and Horses“ in Gevelsberg-Silschede. „Doch der platzte aus allen Nähten.“ Eine Halle gab es dort auch nicht, die steht Thamm, die in Gevelsberg auch die Vorsitzende des Reitvereins war, dafür jetzt in Haßlinghausen zur Verfügung.

Der Großteil der Mitglieder aus Silschede wird der neuen Pächterin übrigens folgen, der dortige Verein löst sich auf. „Die ersten Anmeldungen sind schon da“, sagt Jansen, der einräumt, dass sich die Ansprüche Münz’ zuletzt nicht mehr erfüllen ließen. „Für den Breitensport haben wir jetzt aber die beste Lösung.“

Laut Jansen habe nur „eine Handvoll Mitglieder“ den Reitverein verlassen und sich dem Wuppertaler Reit- und Fahrverein angeschlossen. Auch eine der vier Voltigiermannschaften sei weg. „Aber alle Turnierreiter sind hier geblieben“, betont Jansen, dessen Verein durch den Zustrom aus Silschede (rund 60 Neuzugänge) die 400er-Marke knacken wird.

Den Reitbetrieb hat Sabine Thamm bereits aufgenommen. Sie setzt vor allem auf die Jugendarbeit und den Bereich Voltigieren, wo jetzt auch das Training wieder startet. Gemeinsam mit Jansen plant sie demnächst regelmäßige Lehrgänge mit namhaften Trainern auf der Anlage (siehe Infokasten). „Das haben sich vor allem unsere Turnierreiter gewünscht“, sagt Jansen, der nach dem turbulenten vergangenen Jahr beruhigter in die Zukunft schauen kann. „Jetzt kann ich auch wieder besser schlafen."

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