Haßlinghausen: Der Weg zum Abzeichen

Erst ein bisschen trainieren und dann zur Abnahme auf den Sportplatz.

Haßlinghausen. Christoph Donnat (32) will sich im Herbst bei der Polizei bewerben und braucht dafür das Sportabzeichen. Heute ist er mit seinem Bruder Sven auf dem Sportplatz am Landringhauser Weg vorbeigekommen, um einen Testlauf zu versuchen.

Michael Nierhaus (18) will Fluglotse werden und ist sicher, dass so ein Sportabzeichen nicht schaden könne. Der 18-jährige Haßlinghauser ist mit den Gleichaltrigen Christian Haus und Jan-Chris Hruby da und kennt auch Tessa Kaminski(16), Übungsleiterin des TV Haßlinghausens. Angelika Heuser versucht es mit ihrer kleinen Tochter, Peter Trostheim(66) macht das Sportabzeichen jedes Jahr. Sie alle gehören zu einem guten Dutzend Personen, die sich an diesem Montag auf der Sportanlage treffen.

Uschi Flügel, Chefin der sechs Übungsleiter, freut sich über die Besucher: "Dass wir hier auf der neuen Anlage Top-Bedingungen haben, muss sich erst rumsprechen, aber so langsam entwickelt es sich." Dann holt sie die Leistungstabelle für die erste Übung heraus: Weitsprung.

"Geschwindigkeit im Anlauf stetig steigern, zum Schluss ein etwas kürzerer Schritt - und in der Grube nicht nach hinten kippen", gibt Übungsleiter Thomas Hanzlik Anweisung. Schade - Balken nicht getroffen und Sprung verschenkt. "Macht nichts, wir sind ja nicht bei der WM", gibt Ex-Oberturnwart Wolfgang Brass Entwarnung.

Auch wenn es heute eigentlich nur ein Probelauf für Christoph Donnat werden soll: Sein Ehrgeiz ist geweckt. Die in seiner Altersklasse geforderten 4,30 Meter schafft er locker. Dann stehen 3.000 Meter auf dem Programm.

Staub schlucken wie früher auf dem alten Platz am Rathaus muss man zwar nicht mehr, aber das Tempo einteilen, ist in den Ausdauerdisziplinen unerlässlich. Michael Nierhaus läuft mit Kumpel Christian viel zu schnell los und steigt nach der Hälfte der Runden völlig fertig aus: "Ich hab’ zu wenig trainiert."

Das Trüppchen zieht zum Schleuderball-Werfen. Ein 1,5 Kilo schwerer, an einer Lasche befestigter Gummiball muss nach einer Drehung so weit wie möglich nach vorn geschleudert werden. Doch allein die Richtung zu treffen, erweist sich als nicht so einfach. Als Alternative kann man auch Kugelstoßen werten lassen.

Hier ist der drahtige und kräftige Jan-Chris Neuhaus in seinem Element. Weiter als acht Meter wuchtet er die für Männer 7,25 Kilo schwere Kugel (Frauen: vier Kilo) - trotz noch verbesserungswürdiger Technik. Das reicht - also geht es zur letzten Disziplin an diesem Tag: Sprint.

Während Peter Trostheim mit 66 Jahren nur noch 50 Meter laufen muss und das schnell abhakt, müssen die übrigen zum 100 Meter-Start. Alle sechs Bahnen sind belegt - da kommt echtes Wettkampf-Gefühl auf. "Auf die Plätze, fertig los!", gibt Wolfgang Brass Kommando.

Auch wenn niemand auf die angebotenen Startblöcke zurückgegriffen hat oder mit Spikes läuft, sind alle blitzschnell auf der Strecke. Die 100 Meter sind lang, doch Michael Nierhaus will anschließend gleich nochmal. Er hat die 13,6 Sekunden nicht geschafft. Auch Polizeianwärter Christoph Donnat will wiederkommen, selbst wenn er alle geforderten Leistungen geschafft hat. "Hat Spaß gemacht", so sein Fazit.

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