Halloween-Radtour: Mit Fahrrad und Kostüm auf nächtlicher Buchstaben-Suche

Mehr als 100 Sprockhöveler schwangen sich in kühler Nacht aufs Zweirad, um eine gruselige Rallye zu erleben.

Sprockhövel. Halloween - das bedeutet Hauptverkehrszeit auf dem Radweg. In Sprockhövel geht diese Gleichung immer mehr auf. Erstmals trauten sich mehr als 100Teilnehmer am Freitag bei der fünften Halloween-Radtour von Stadtmarketing- und Motorsportverein auf Buchstabensuche in die schaurig kühle Nacht.

"Ich musste sogar acht Jugendliche abweisen, weil ich nur 100 Teilnehmerkarten gedruckt hatte", sagte MSC-Chef Wilfried Graf am Start-Punkt am Beermannshaus verwundert über den Rekord-Andrang.

Vor allem auf Kinder übt die Mischung aus Rad-Rallye und Grusel-Spaß eine große Anziehungskraft aus. "Eigentlich war Lea ja krank. Aber sie ist heute morgen extra in die Schule gegangen, damit sie hier mitfahren durfte", erzählt Sabine Stichert. Und weil ihre Tochter mit acht Jahren nicht alleine fahren konnte, hat auch sie sich kurzerhand in den Sattel geschwungen.

Ein bisschen Vorbereitung freilich braucht es. Wer beispielsweise ohne Taschenlampe dabei ist, hat kaum eine Chance, die an Bäumen oder Pfosten neben der Strecke aufgehängten zwölf Buchstaben und Zahlen zu entdecken. Das müssen auch Martin, Gerrit (beide neun Jahre) und Mathias (elf Jahre) schmerzlich erfahren, die mit Gerd Nitsch zum erstem Mal dabei sind. "Wir haben gerade mal fünf entdeckt”, berichtet Gerrit etwas enttäuscht am Ziel in der Glückauf-Halle.

Dort werden im Gasthof "Zum schaurigen Sprocki” die Teilnehmer vom Team des Jugendzentrums und des Stadtmarketingvereins bewirtet und bespaßt. "Ein bisschen langweilig” findet Gerrit die zuckenden Lichtblitze und Hexentänze, während vor allem die Mädchen begeistert mitmachen und sich mit Vorliebe von Karin Kinder vom Jugendzentrum farbenfroh schminken lassen.

So mancher hat ohnehin schon für die Tour Schminke und Kostüm angelegt. Auch zwischendurch am Kontrollpunkt in Schee lässt sich das bestens beobachten. Da staut sich die in der Nacht ansonsten auseinandergezogene und mit Leuchtskeletten oder Spinnenbärten ausstaffierte Karawane nämlich zur Zwischenprüfung.

Bei Birgit und Uwe Kließmann gilt es, in zwei Schuhkartons Plastik-Fliegen und Nudelbuchstaben sowie Erbsen und einen Gummi-Skorpion zu ertasten. Ganz schön knifflig. "Beim nächsten Mal müssen wir hier noch einen Glühwein- und Würstchenstand aufbauen.” Das hat Wilfried Graf schon als Verbesserungsvorschlag für kommendes Jahr auf der Liste.

Etwas lang gerät im "Schaurigen Sprocki”die Wartezeit bis zur Siegerehrung. Der eine oder andere hat da per Rad schon die Heimfahrt angetreten und verpasst die gut organisierte Rückfahrt. Wie immer hat Fritz Eierding seinen Planwagen angespannt, fährt diesmal mit frisch angetrauter Ehefrau und neuem Trecker vor, um Teilnehmer zurück zum Ausgangsort zu bringen. Auf dem Radweg herrscht da wieder Stille in der Dunkelheit - bis zum nächsten Jahr.

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