Grundschulen: Werben um die Schulanfänger

Erstmals haben sich alle Schulen mit einem Tag der offenen Tür bei Eltern künftiger Lernanfänger vorgestellt.

Sprockhövel. Ein eigenes Profil zeigen. Das gilt für die Grundschulen verstärkt, seit die Schulbezirksgrenzen auch in Sprockhövel aufgehoben sind und Eltern die freie Schulwahl haben. Mit einem Tag der offenen Tür, wie er bisher nur bei weiterführenden Schulen üblich war, versuchten in den vergangenen Wochen die fünf Sprockhöveler Grundschulen ihre jeweiligen Vorzüge herauszustellen.

Als letzte war am Samstag die Grundschule Gennebreck an der Reihe. "Klar, dass wir uns untereinander abgesprochen haben, damit interessierte Eltern überall vorbeischauen können", sagte Christa Mitze, Leiterin der Grundschule Haßlinghausen. Kollegialität bei aller neuen Konkurrenz, denn eines ist klar: Angesichts sinkender Schülerzahlen, wird immer intensiver um die Schulanfänger geworben.

"Wir haben verschiedene Aspekte unseres Schullebens gezeigt, wie die Theater AG, die flexible Betreuung bis 15 Uhr oder die Kontakte zu unserer Partnerschule. Dazu konnten junge Besucher basteln oder Experimente machen", sagt Schulleiterin Judith Kurth. Ähnlich lief es an der kleinen Grundschule Hobeuken, die zudem damit warb, in Zukunft bewegte Schule werden zu wollen.

Die Grundschule Haßlinghausen hatte vor allem auf Live-Unterricht gesetzt, die Türen zu allen Klassenräumen geöffnet und den Tag der offenen Tür als einzige Schule mitten in die Woche gelegt. "Wir hatten rund 40 Besucher, die aber auch wirklich sehr interessiert waren", berichtet Christa Mitze.

Natürlich wurden auch die Betreuungsräume gezeigt. In diesem Schuljahr wird der offene Ganztagsbetrieb an der Haßlinghauser Schule allerdings nur spärlich angenommen. Derzeit werden 35 Kinder (im Vorjahr knapp 50) bis 16 Uhr täglich betreut, dafür aber 60 bis 13.15Uhr.

Die gegenteilige Erfahrung hat man an der Grundschule Börgersbruch gemacht, der zweiten offenen Ganztagsgrundschule in Sprockhövel. Dort schnellte die Zahl der Schüler im dritten Jahr des offenen Ganztagsbetriebs von rund 70 auf 98 nach oben. "Viele Eltern haben bei der Schulanmeldung gezielt danach gefragt", sagt Jessica Weber von der Awo, die die offene Ganztagsbetreuung im Börgersbruch leitet.

Das spiegelt sich auch in den Anmeldezahlen für das aktuelle Schuljahr. Da ist die Schule im Börgersbruch die einzige, die die Prognose - noch angelehnt an die ehemaligen Schulbezirksgrenzen - übertroffen hat. Von 62 I-Dötzchen war die Stadt im Schulentwicklungsplan ausgegangen, 79sind es.

"Umgekehrt ist vielen Eltern aber auch eine etwas flexiblere Betreuung wichtig. Bei uns können die Kinder bis 15 Uhr bleiben, müssen es aber nicht", erläutert Judith Kurth von der kleinen Gennebrecker Grundschule. Ein ähnliches Konzept fährt man auch am Hobeuken. Allgemein ist der Anteil der Kinder, die - ob bis 13.15 oder bis 16Uhr - betreut werden, immer weiter gestiegen. In Gennebreck etwa sind es 62 von 104 Schülern.

Nun blickt man an den Grundschulen gespannt auf den 26. September, wenn alle Eltern ihre Kinder an der Schule ihrer Wahl angemeldet haben müssen. Einige taten das übrigens gleich beim Tag der offenen Tür.

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