Haßlinghausen Grundschüler pflanzen 600 Blumenzwiebeln

Gewächse sollen den Grünstreifen zwischen Rewe und Rathaus im Haßlinghausen verschönern.

Haßlinghausen: Grundschüler pflanzen 600 Blumenzwiebeln
Foto: Anna Schwartz

Haßlinghausen. Eifrig buddeln die Kinder in der Erde. Kälte und ein paar Schneeflocken können sie kaum stören. „Die Mädchen haben Mädchen gemacht, die Jungs Jungen“, erklärt Carlotta (8) das Muster. Die Grundschule Hobeuken hat bei dem Wettbewerb Bulbs4Kids eine große Kiste mit 600 Blumenzwiebeln gewonnen. „600 Blumenzwiebeln nur für die Besucher der Schule schien mir zu schade, abgesehen vom fehlenden Platz an unserer Schule“, erklärt Ina Mähringer, Lehrerin der dritten Klasse. Deshalb fragte sie bei der Stadt an, ob die Klasse nicht mit den Blumen den Grünstreifen zwischen Rewe und Rathaus im Zentrum Haßlinghausens verschönern könnte.

Die Stadt war sofort einverstanden. „Das ist toll, dass das so gut funktioniert — das soll ein Geschenk an die ganze Stadt sein“, sagt die Grundschulleiterin Kirsten Gross. Markus Gronemeyer, Gärtner-Vorarbeiter vom Bauhof, steht voll engagiert hinter der Aktion. Er zeigt den Kindern, wie tief die Löcher für die Blumenzwiebeln sein müssen, und stülpt ihnen die Kapuzen über den Kopf. „Der Boden hier war so hart — deshalb haben wir frischen Mutterboden draufgemacht“, erklärt er.

So können die Drittklässler jetzt gut graben. Mit Holzlatten sind die Kontinente der Erde grob auf dem Beet markiert. Dorthinein pflanzen die Schüler lauter Menschen. „Die Kinder halten die Welt“, erklärt Ina Mähringer. „Ich wollte ein Motiv finden, das alle Passanten anregt und das mit Kindern zu tun hat.“ Außen herum sähen die Mitarbeiter des Bauhofs im Frühjahr Gras.

Die Schüler haben für die „Kinder“ große Schablonen aus Pappe gebastelt. „Die Pappe haben wir aus einem Geschäft“, erzählt Joel (8). Auch in anderen Fächern haben sich die Schüler mit dem Thema beschäftigt: In Deutsch verfassten sie Elfchen (Gedichte), in Mathe rechneten sie aus, wie viele Blumenzwiebeln sie insgesamt bekamen (mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen) und wie viele sie für 24 Menschen benötigen. Auch die Martins-Laterne ist mit Blumen geschmückt.

Die Papp-Schablonen werden dann in einen Kontinent gelegt. So wissen die Kinder, wo sie Löcher graben müssen. Hinein kommen Tulpen, Narzissen, Krokusse und Traubenhyazinthen. „Jedes Kind bekommt eine Tüte“, erklärt Mia (8). Als nach einer Stunde graben und pflanzen alle schon etwas erschöpft und durchgefroren sind, gibt ihnen Rewe Lenk nebenan heißen Kakao und Snack-Dosen aus. Als ganz besonderes Ereignis werden die Schüler am Schluss von Fahrzeugen des Bauhofs zurück zur Schule gefahren. Mit Bildern und Berichten von dem Ereignis bewerben sie sich dann wieder um die Goldene Blumenzwiebel 2017.

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