Gemeinschaftsschule: Jetzt zählt der Elternwille

Die Stadt bereitet eine Befragung der Eltern der 500 Dritt- und Viertklässlern vor. Jeweils 69 müssten zustimmen.

Sprockhövel. Die Zeit drängt, will die Stadt noch bis 10. Dezember einen erfolgversprechenden Antrag auf Teilnahme am Modellversuch Gemeinschaftsschule ab 2011 stellen.

Das Schulministerium hat inzwischen mitgeteilt, dass es auch Städten, denen wie Sprockhövel die Überschuldung droht, die Einrichtung einer solchen Schule nicht verwehrt werde.

Die andere zentrale Frage ist, ob genügend Eltern bereit wären, ihre Kinder auf eine solche Schule zu schicken. Dazu sollen die Eltern der zusammen 500 derzeitigen Dritt- und Viertklässler in Sprockhövel befragt werden. Pro Jahrgang müssten jeweils mindestens 69 ihre Bereitschaft erklären, um die Grundvoraussetzungen für eine dreizügige Gemeinschaftsschule zu erfüllen.

Eine spannende Frage, denn bisher wechseln nur zehn bis 15 Sprockhöveler Grundschüler pro Jahr auf die städtische Hauptschule, für die jetzt die Voraussetzungen zur Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule geprüft werden soll. Gut die Hälfte der derzeitigen Schüler kommt aus anderen Städten, die meisten aus Hattingen, das aktuell selbst eine Teilnahme am Schulversuch Gemeinschaftsschule prüft.

Am Dienstag soll zunächst ein Schreiben an die Eltern der Dritt- und Viertklässler herausgehen, in dem sie über das Modell Gemeinschaftsschule, das alle drei bisherigen Schulformen beinhalten soll, informiert werden.

Verbunden wird dieses Infoschreiben mit einem persönlichen Brief des Bürgermeisters, in dem er unter anderem darstellt, dass er die Gemeinschaftsschule als Chance und Erweiterung der Sprockhöveler Schullandschaft sieht. Schließlich böte sie auch gymnasiale Standards neben der Möglichkeit, alle Abschlüsse der Sekundarstufe I zu machen. Ihre Berufsorientierung soll die Schule ebenfalls behalten.

"Ein weiterer Vorteil wäre die Überschaubarkeit. Die Bezirksregierung hat uns inzwischen erlaubt, die Schule auch dreizügig zu führen", sagt Evelyn Müller, Leiterin des Fachbereichs Schule. Der Modellversuch sieht grundsätzlich mindestens vier Parallelklassen vor.

Mit dem Anschreiben werden die Eltern gleichzeitig zu einer zentralen Infoveranstaltung zur Form der Gemeinschaftsschule eingeladen, die am Dienstag, 9. November um 19 Uhr in der Glückauf-Halle stattfinden wird. Gastredner ist dann Rainer Michaelis vom NRW-Schulministerium.

Erst danach wird es die eigentliche Befragung geben, die für Sprockhövel große Bedeutung haben könnte.

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