Gemeindezentrum: Abriss und Neubau

Die Evangelische Kirchengemeinde räumt am kommenden Samstag das Haßlinghauser Martin-Luther-Haus. Es wird abgerissen.

Haßlinghausen/Herzkamp/Silschede. Erinnerungen an Gottesdienste und Andachten, an Stunden des Miteinanders: Wenn am kommenden Samstag das Martin-Luther-Haus geräumt wird, dann ist ein langes Kapitel Gemeindelebens der Evangelischen Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede beendet.

Gemeindezentrum: Abriss und Neubau
Foto: Andreas Fischer

Und zugleich wird ein neues aufgeschlagen, denn nach dem geplanten Abriss des sanierungsbedürftigen Gebäudes folgt der Neubau an der Haßlinghauser Kirche.

Ende November sei dazu von der Stadt Sprockhövel die Genehmigung erteilt worden, teilt die Gemeinde mit. Bis zum Abbruch werde es allerdings noch ein paar Wochen dauern, sagte Pfarrer Thomas Bracht gestern im WZ-Gespräch, „es muss nun eine Abrissfirma beauftragt werden — das wird frühestens Mitte Februar der Fall sein, eher später.“ Grundsätzlich habe man „natürlich ein Interesse daran, dass es schnell geht“.

Der bereits vorgestellte Architektenentwurf werde „mit leichten Modifikationen umgesetzt“, so Bracht. Vorgesehen war, dass das neue Gemeindehaus eine Nutzfläche von rund 500 Quadratmetern haben soll, inklusive Gemeindesaal für bis zu 150 Personen. Zudem würden die Wege und Zugänge zum Gemeindehaus verbessert. Die geschätzten Kosten des Neubaus belaufen sich laut Bracht auf etwa 1,74 Millionen Euro — inklusive Abriss- und anderer Nebenkosten. Getragen werde die Finanzierung im Wesentlichen von der Kirchengemeinde. Erlöse aus früheren Grundstücksverkäufen würden ebenfalls einfließen, außerdem gebe es noch einen Zuschuss vom Kirchenkreis Schwelm.

Die heutige Kirchengemeinde Haßlinghausen-Herzkamp-Silschede geht zurück auf zwei Gemeindefusionen: 2002 schlossen sich die beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Haßlinghausen und Herzkamp zusammen — durch eine weitere Fusion kam 2010 die Gemeinde Silschede hinzu.

Der Abriss des Martin-Luther-Hauses ist nicht die einzige Veränderung der Gemeindestandorte. Angesichts sinkender Gemeindegliederzahlen hatte schon länger festgestanden, dass sich die Evangelische Kirche von den beiden Zentren in Hobeuken und Hiddinghausen trennen würde.

So fand im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Hiddinghausen am vorvergangenen Samstag der letzte Gottesdienst statt: Es ist stillgelegt.

„Das Paul-Gerhardt-Haus soll voraussichtlich 2017 geschlossen werden“, sagt Pfarrer Bracht zum Standort Hobeuken. „Bis dahin, davon gehen wir aus, ist das Martin-Luther-Haus neugebaut und könnte vom Gemeindebezirk Hobeuken mitgenutzt werden.“

Am kommenden Samstag beginnt die Räumung des Martin-Luther-Hauses. Hierzu werden freiwillige Helfer gesucht — insbesondere kräftige Ehrenamtler, die mit anpacken können. Wer dabei sein will, kann sich im Gemeindebüro unter der Rufnummer 02339/2309 melden — oder einfach am Samstag ab 9 Uhr zum Martin-Luther-Haus, an der Gevelsberger Straße 1 kommen.

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