Müllärger Deutlich mehr Anträge im EN-Kreis

EN-Kreis. · Führerscheine: Obwohl es mehr Arbeit gab, blieben die Wartezeiten bei unter dreieinhalb Minuten.

 634 Bürger im EN-Kreis mussten im vergangenen Jahr ihren „Lappen“ abgeben — meist wegen Alkohols am Steuer.

634 Bürger im EN-Kreis mussten im vergangenen Jahr ihren „Lappen“ abgeben — meist wegen Alkohols am Steuer.

Foto: dpa/Marius Becker

Die Mitarbeiter der Führerscheinstelle des EN-Kreises haben 2019 deutlich mehr Anträge bearbeitet als im Vorjahr. Insgesamt gingen rund 17 000 Wünsche auf das erstmalige Ausstellen einer Fahrerlaubnis oder den Umtausch älterer Führerscheinmodelle in den EU-Kartenführerschein, auf Verlängerungen für die Berechtigung, Lastkraftwagen lenken zu dürfen, oder Wünsche nach einem internationalen Führerschein über ihre Schreibtische.

Mit der Lizenz zum Fahren in der Tasche fielen in den vergangenen zwölf Monaten 634 (Vorjahr 625) Bürger als zu wenig verantwortungsbewusst auf. Sie mussten nach Verstößen den Verlust der Fahrerlaubnis verkraften und wurden durch Gerichte oder die Führerscheinstelle zum Laufen „verurteilt“.

Klarer Spitzenreiter bei den Gründen für diese Entscheidung: Alkohol am Steuer. In sechs von zehn Fällen hatten die Fahrer mehr oder weniger zu tief ins Glas geschaut. Auf den Plätzen folgen Drogen (30 Prozent) sowie Unfallflucht oder Nötigung (10 Prozent). „Allerdings“, weist Christian Götte, Leiter der Führerscheinstelle, auf einen altersspezifischen Unterschied hin, „bei Fahrern bis 25 Jahren ist das Verhältnis von Drogen und Alkohol genau umgekehrt.“

Gedanken über ihre Fahrerlaubnis mussten und müssen sich auch hartnäckige Verkehrssünder machen. Rund 2050 Personen erhielten 2019  den wenig erfreulichen Hinweis: „Vorsicht mit den Punkten in Flensburg.“ Noch unerfreulicher waren die Nachrichten für 97 (83) Kreisbürger, sie überzogen ihr Konto beim Kraftfahrtbundesamt und mussten ihre Fahrerlaubnis abgeben.

Begleitetes Fahren ab 17:
Keine Auffälligkeiten

In der Spalte „Fahranfänger“ weist die Statistik 541 Neulinge (518) aus, die innerhalb der Probezeit einmal oder sogar mehrfach auffielen. 37 (38) überstanden ihre Probezeit nicht. Völlig unauffällig bewegten sich hingegen die rund 1200 Jugendlichen, die sich für das begleitete Fahren ab 17 Jahren entschieden hatten. In keinem Fall musste die Fahrerlaubnis widerrufen werden.

Immer wieder erhält die Führerscheinstelle auch Hinweise auf Senioren, bei denen Zweifel an der Fahrtüchtigkeit bestehen. „248 Meldungen bedeuten in diesem Bereich im Vergleich zu 2018 Konstanz“, zieht Götte auch hier eine Jahresbilanz.

Mit Blick auf die Arbeit der Mitarbeiter der Führerscheinstelle und die damit verbundene Kundenzufriedenheit betont Götte: „Die Wartezeit der fast 16 000 Kunden betrug im Durchschnitt weniger als dreieinhalb Minuten; 97 Prozent der Bürger wurden innerhalb einer viertel Stunde bedient und längere Bearbeitungszeiten konnten bis auf einige wenige Ausnahmen vermieden werden.“

Trotz deutlich steigender Zahlen für Anträge und Anfragen sowie des immer komplizierter werdenden Führerscheinwesens und notwendiger persönlicher Beratungsgespräche hofft er, diese Zeiten auch 2020 halten zu können. „Gerade zwei in den letzten Wochen beschlossene Änderungen im Führerscheinrecht sind für uns aber mit viel Mehrarbeit verbunden“, so Götte. Was er meint: Der Bund hat beschlossen, erfahrenen Autofahrern das Führen von Motorrädern bis 125 ccm auf vergleichsweise einfache Art zu ermöglichen. Und in NRW dürfen in Kürze bereits 15-Jährige den Führerschein der Klasse AM machen. Red

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