Fim: Regisseur Böll - „Wir drehen trotzdem“

Die Filmstiftung hat Fördermittel für den im Jugendzentrum entwickelten Horror-Streifen „Das Haus“ abgelehnt. Nun gibt es eine Sparversion.

Niedersprockhövel. Es soll ein subtiler Horrorfilm werden, den 13- bis 15-Jährige aus dem Jugendzentrum Niedersprockhövel mit Profi-Hilfe selbst entwickelt haben. Doch fast wäre das aufwändige Projekt mit dem Namen "Das Haus" mit Schrecken geendet.

"Bis gestern stand nicht fest, ob wir überhaupt drehen", bestätigte Regisseur Christoph Böll auf WZ-Anfrage. Der Filmemacher aus Sprockhövel hat seit fast zwei Jahren mit Jugendlichen zusammengearbeitet und das Konzept bei der Filmstiftung NRW eingereicht. Die lehnte den Förderantrag über 53 000 Euro aber ab.

"In den Osterferien wird trotzdem gedreht", entschied Böll jetzt nach einem Gespräch mit Schauspieler Stefan Keim, der die Ideen der Jugendlichen in ein Drehbuch gegossen hat. Die hoch gestecken Pläne, was Kulisse, Maske oder auch das Mitwirken von Tatort-Schauspieler Ulrich Gebauer angeht, lassen sich aber kaum noch realisieren. ".Das fette Drehbuch kriegen wir nun nicht mehr hin, aber Stefan Keim und ich haben uns entschlossen, das gemeinsam durchzuziehen", stellt Böll fest. Von Beginn an arbeitete er ehrenamtlich an dem Projekt, hoffte auf Präsentationen bei nationalen Filmfesten und in Programmkinos. "Die Jugendlichen sind so sehr bei der Sache, die wollen wir nicht hängen lassen", so Böll. Nun machten Keim und er alles selbst.

Um sich bei der Filmstiftung bewerben zu können, drehte Böll mit seinen Schützlingen in den Osterferien 2006 einen 20-minütiger Trailer. Immer wieder traf sich die Gruppe, die aus zehn Jugendlichen besteht, auch danach montags im Jugendzentrum. Bis Ostern soll es für die Jungschauspieler nun noch Sprech- und Bewegungsübungen geben, ehe der eigentliche Dreh beginnen kann.

"Es ist ganz wichtig, dass überhaupt gedreht wird, auch wenn sich nicht alle Visionen verwirklichen lassen. Die Jugendlichen sind mit so viel Herzblut dabei", sagte Jugendzentrumsleiterin Ute Feldmann gestern. "Erleichtert zeigte sich auch Jugendamtsleiterin Ilse Paffen: "Ich bin überzeugt, dass der Film trotzdem gut wird."

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