Feuerwehrleute stark gefordert: 5200 Stunden bei Einsätzen

162 Männer und vier Frauen stehen rund um die Uhr als Helfer in der Not bereit.

Sprockhövel. Es war schon ein beeindruckendes Bild, das sich am Freitagabend vor und in dem neuen Zentrum der IG Metall an der Otto-Brenner-Straße bot. Ein startklarer Löschzug vor der Türe, der gesamte restliche Fahrzeugpark der Feuerwehr auf dem Parkplatz und ein mit Feuerwehrleuten voll besetzter Saal machten deutlich, was Bürgermeister Klaus Walterscheid in seiner Ansprache meinte.

„Den Schutz unseres Hab und Gutes wissen wir in gute Hände gelegt“, lobte er die Brandschützer anlässlich ihrer an diesem Abend stattfindenden Jahresdienstbesprechung. Ausdrücklich dankte der Bürgermeister auch den Familien der Feuerwehrleute, ohne deren Unterstützung die Retter ihre Arbeit nicht so erfolgreich erledigen könnten.

„Uns ist auch im letzten Jahr nicht langweilig geworden“, leitete Christian Zittlau, der Leiter der Sprockhöveler Feuerwehr, seinen ausführlichen Jahresrückblick ein. 229 Einsätze bedeuten einen statistischen Schnitt von 4,4 pro Woche. Bei diesen Einsätzen wurden 5200 Stunden an Arbeitsleistung erbracht — umgerechnet 130 Arbeitswochen à 40 Stunden. Dazu kommen noch 4185 Ausbildungsstunden in Lehrgängen und die regelmäßigen Übungen an den einzelnen Standorten.

Bei den Einsätzen der Feuerwehr spielen die Feuer wie andernorts auch längst die zweite Geige. Mit 123 Alarmierungen überwiegen die Hilfeleistungen der unterschiedlichsten Art, an der Spitze die Umweltschutzeinsätze, bei denen Ölspuren beseitigt werden müssen. 53 Mal mussten Einsatzkräfte dafür ausrücken.

Feuer galt es hingegen nur 34-mal zu bekämpfen. Dazu kamen 37 Fehlalarmierungen, davon 20-mal durch Brandmeldeanlagen und 35 sonstige Einsätze, zu denen auch die Erste-Hilfe-Leistungen der „First responder“-Gruppe zählen.

Erledigt werden die notwendigen Aufgaben aktuell von 162 männlichen und vier weiblichen Feuerwehrleuten. Ihnen attestierte Bürgermeister Walterscheid eine besondere Eigenschaft. „Ihre Ehrenamtlichkeit bedeutet, dass Sie selbst für ihre Stadt Verantwortung übernehmen“, bedankte er sich bei den Rettern.

Wie günstig dieses Engagement der Freiwilligen Feuerwehrleute für die Stadt ausfällt, machte Christian Zittlau an einem Rechenbeispiel deutlich. „Die gesamte Investitionssumme von etwa 525 000 Euro bedeutet bei einer Einwohnerzahl von ungefähr 26 500 Kosten von 19.80 Euro pro Einwohner“, rechnete er den anwesenden Kommunalpolitikern vor.

Erfreulich sei, dass die Feuerwehr seit der Diskussion um den Erweiterungsbau in Haßlinghausen in der Politik besser wahrgenommen werde, sagte der Feuerwehrchef, der an anderer Stelle feststellte: „Kein Mitglied der Feuerwehr wird als Bürger der Stadt verschwenderisch mit dem städtischen Geld umgehen.“ An seine Feuerwehrkameraden gewandt, bedankte er sich für den Einsatz jedes Einzelnen: „Ihr seid es, die die Feuerwehr zu der tollen Organisation machen, die wir heute sind!“

Für besonders emotionale Momente der Veranstaltung sorgten einige Ehrungen und Beförderungen von Feuerwehrleuten für langjährige Dienstzeiten. Den Höhepunkt des Abends bildete die von großem Beifall begleitete und für den Betroffenen völlig überraschende Auszeichnung mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber an den stellvertretenden Wehrführer und Löschzugführer in Gennebreck, Reinhard Spennemann.

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