Feuerwehr: Weniger Brände, mehr Einsätze

Die Sprockhöveler Ehrenamtlichen mussten im vergangenen Jahr 493 Mal ausrücken, doppelt so oft wie 2006. Nicht nur Kyrill trug dazu bei. Immer häufiger wird die Wehr für technische Hilfeleistungen gerufen.

<strong>Sprockhövel. Ölspur auf der Gevelsberger Straße. Der Alarmruf kam während der Jahresdienstbesprechung am Freitagabend, die somit für einige Feuerwehrkameraden vorzeitig zu Ende war. Ein Zufall - und doch passte es genau zur Bilanz der Einsätze, die die beiden stellvertretenden Feuerwehrchefs Reinhard Spennemann und Christian Zittlau in Abwesenheit des erkrankten Wehrführers Bernd Asbeck zogen.

2007 hat sich die Zahl der Einsätze für die unverändert 173 ehrenamtlichen Kameraden der Sprockhöveler Wehr mit 493 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Und dafür war nicht allein Jahrhundertsturm Kyrill verantwortlich, der Anfang 2007 in drei Tagen zu rund 150 größeren und kleineren Hilfeeinsätzen geführt hat.

Doch keine Frage: Die Belastung für die einzelnen Kameraden steigt. Beispiel: Unterstützung des Rettungsdienstes. "Die Ansprüche an den Komfort der Bergung aus der Wohnung haben sich vergrößert, sodass wir immer häufiger gerufen werden, um personell oder vielleicht auch mit der Drehleiter zu helfen. "HP" - Hilfeleistung für Hilflose Person hinter Tür - ist für die Wehrleute zum Schlagwort geworden. Sie dürfen dann regelmäßig die Tür aufbrechen.

Beispiel: Absicherung von Unfallstellen und Befreien von Personen aus Unfallwagen. Mit zunehmendem Verkehr steigen auch für die Feuerwehr die Fallzahlen. Dass die Löschzüge Haßlinghausen und Hiddinghausen dabei die A43 mitzubetreuen haben, macht sich natürlich auch bemerkbar. Gerade am Wochenende hatte es, wie berichtet, dort mehrere Unfälle gegeben.

Beispiel Ölspur: Da macht sich bemerkbar, dass nach einer Änderung des Feuerwehrgesetzes seit zwei Jahren immer die Feuerwehr gerufen werden muss, wenn irgendwo ausgelaufener Kraftstoff entdeckt wird. Früher regelten das Bauhof oder Straßenmeisterei auch schon einmal allein. Nach 26 derartigen Einsätzen im Jahr 2006, waren es 2007 41 und in diesem Jahr bisher schon 27.

Darauf, welche hohen Kosten die Stadt durch das Ehrenamt einspare, wies Kreisbrandmeister Erich-Rehm hin. "Die Einrichtung einer kleinen hauptamtlichen Wache, von der Sprockhövel nur dank Sondergenehmigung befreit ist, würde mindestens 27 Vollzeitstellen erfordern", so Rehm. Er bat den Bürgermeister und die Politiker im Zuhörerraum, die Freiwilligen weiter zu unterstützen. Das laufe in Sprockhövel bisher gut.

Vergleich (in Klammern 2006)

Gesamt 493 (245)

Brandeinsätze 32 (47)

TechnischeHilfeleistungen 430 /davon rund 160 Kyrill (168)

Fehlalarme 31 (19), davon 16 in guter Absicht und 13 durch Brandmeldeanlagen

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