Feuerwehr rückte 283 Mal aus

Einsatzkräfte stellen Bilanz für 2016 vor. Der Beigeordnete Volker Hoven spricht ein dickes Lob aus.

Feuerwehr rückte 283 Mal aus
Foto: Gerhard Bartsch

Niedersprockhövel. Vor dem IG Metall Bildungszentrum stehen etliche Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Etliche Wehrleute streben dem Haupteingang zu. Sie eilen nicht, und sie tragen auch keine Helme. Die Freiwillige Feuerwehr Sprockhövel trifft sich zur Jahresdienstbesprechung. Die Wagen stehen für den Fall eines Alarms bereit. Christian Zittlau, Leiter der Feuerwehr Sprockhövel zieht auf der Veranstaltung Bilanz. 283 Einsätze vermeldet er in seinem Jahresbericht für 2016. Das sind über fünf in einer Woche. Dabei war die Sprockhöveler Wehr insgesamt über 360 Stunden im Einsatz, fast 7900 Personalstunden wurden geleistet.

„In Erinnerung bleiben werden sicherlich die Brände im April an der Wuppertaler Straße und im Oktober Im Wiesental.“ Sprockhöveler waren aber auch zur Hochwasserbekämpfung im Münsterland und unterstützten die Feuerwehr Herdecke bei einem großen Wohnhausbrand.

Dass die Wehrleute mit ihrem Einsatz, mit Solidarität und Kameradschaft ein praktisches Beispiel für gesellschaftliches Engagement und ein friedliches Miteinander liefern, das übrigens auch politischen Brandstiftern entgegen stehe, das schrieb ihnen der Beigeordnete Volker Hoven in seinem Grußwort ins Stammbuch. Und nicht deutlich genug könne man sagen, dass ihr ehrenamtliches Engagement einen wichtigen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leiste. „Wenn wir eine Berufsfeuerwehr finanzieren müssten, dann sähe es um den Sprockhöveler Haushalt düster aus.“

So belaufen sich die Kosten für die Freiwillige Feuerwehr, so Zittlau, für jeden Einwohner auf rund 2,50 Euro im Monat. Zittlau: „Für die Bereitstellung der notwendigen Mittel im Rahmen der Erfüllung der Pflichtaufgabe Feuerwehr möchte ich Ihnen, meine Damen und Herren von Rat und Verwaltung, im Namen aller Bürgerinnen und Bürger meinen herzlichen Dank aussprechen.“

Richtig voll wurde es vorne, als die Beförderungen und Ernennungen anstanden. Und nicht wenige wurden für langjährige Mitgliedschaft von Stadt, Land oder dem Verband der Feuerwehren in NRW (VdF) geehrt. Stellvertretend für alle seien hier Reinhard Spennemann, Uwe Klink und Detlev Schütt (40 Jahre) sowie Gerd Ringel, Hans Schmidt und Wilfried Hilgenstock (60 Jahre) genannt, geehrt durch die Stadt und mit der Ehrennadel des VdF ausgezeichnet. Als Stadtwehrkassierer wurden Arno Peters und Stefan Bürger im Amt bestätigt.

Rückblicke in die Historie zeigten eine Wehr mit von Pferden gezogenen Spritzen, als Alarm mit dem Horn signalisiert wurde. Als eine Inspektion 1912 die Dichte der ledernen Löscheimer beklagte. Und ein Pastor sich weigerte, die Glocken wegen eines Brandes in der Nachbargemeinde zu läuten, um seine Gemeindemitglieder nicht zu beunruhigen. Solches Kirchturmdenken sei Vergangenheit, nahm Zittlau den Rückblick auf. „Wir sind eine Feuerwehr in einer Stadt.“ Heute habe man eher Mühe mit zunehmender Bürokratie. „Aber“, schloss er den Abend, „werdet nicht müde, es dient dem Wohl aller. Und kommt immer gut aus den Einsätzen zurück.“

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