Ferienspaß: Abenteuer Mittelalter

Kinder erleben in den Ferien das Mittelalter. Sie erhalten sogar den Ritterschlag.

Sprockhövel. Der mittelalterliche Handel ist in vollem Gange, wenn die rund 70 Kinder auf der großen Wiese an der Dresdner Straße zwischen Grundschule Börgersbruch und Glückauf-Halle Leitern und Material für ihre Hütten gegen Nägel, dem Gut, mit dem man fast alles erwerben kann, tauschen. Holzstämme werden transportiert, es wird gesägt, gehämmert und gebaut.

„Die Kinder interessiert das Wetter nicht, die sind genial und ackern den ganzen Tag“, sagt Rolf Ilchmann vom Jugendzentrum Niedersprockhövel AS, der gemeinsam mit Kollegen und ehrenamtlich tätigen Jugendlichen rund um das Thema Mittelalter den bereits seit 2001 stattfindenden Abenteuerspielplatz mit betreut.

Projektleiterin Ute Feldmann hat sichtlich Spaß an den Aktionen der Kinder und ist begeistert, was die so an einem Nachmittag schaffen: „Der Ausspruch ,Wir kommen erst runter, wenn’s blitzt und donnert’ sei beispielhaft für den Enthusiasmus der Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren.

Vom 9. bis 20. Juli entsteht auf der Wiese ein mittelalterliches Dorf, werden Hütten, Kirchen, Brücken und Zäune gezimmert. Zudem sorgen Bastelaktionen, etwa das Erstellen von Helmen und Schildern oder die Anfertigung von Schmucksäckchen und Ritterarmbändern, für ein abwechslungsreiches Programm.

Für den neunjährigen Sven zählen neben dem Hüttenbau auch das mittägliche gemeinsame Essen und die Keksrunde zu den Tageshighlights. „Ich bin zum ersten Mal dabei, habe aber zu Hause schon ein Baumhaus gebaut und kenne mich etwas aus“, sagt Christina (8). Lyn (10) und Aurica (8) wollen während der Ferien nicht zu Hause rumsitzen: „Hämmern und Sägen macht Spaß, und die Hütten sind cool — so wie die Betreuer.“ Die Zwillingsbrüder Jacob und Jonas (9) waren auch im vergangenen Jahr dabei und bauen mit: „Das Bauen und das Verkaufen von Nägeln gefällt uns am meisten.“

Im Rahmen der Ritter-Rallye, bei der die Kinder in fünf Gruppen durch Sprockhövel auf den Spuren des Mittelalters ziehen, sind spannende Aufgaben zu lösen. Am letzten Tag versammeln sich dann alle Ritter, Knappen, Betreuer und Eltern zur feierlichen Zeremonie im Ritterdorf und erhalten den Ritterschlag. Zuvor müssen die Kinder aber erst einmal die Ritterprüfung ablegen, etwa beim Schwertkampf oder Lanzenwerfen. „Die Mädchen stehen den Jungs in nichts nach“, beobachtet Ute Feldmann und freut sich auf einen hoffentlich regenfreien Abschlusstag.

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