Kreistag EN-Kreis will ein Tourismuskonzept vorlegen

Schwelm · Der Kreistag hat darüber beraten, wie sich mehr Menschen für die Region begeistern lassen. Es soll ein Tourismuskonzept erarbeitet werden. Die Maßnahmen sollen eine mögliche Teilnahme an der Internationalen Gartenausstellung 2027 berücksichtigen.

 Der EN-Kreis möchte mehr Menschen für einen touristischen Aufenthalt in der Region begeistern.

Der EN-Kreis möchte mehr Menschen für einen touristischen Aufenthalt in der Region begeistern.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Wer auf der Internetseite des Ennepe-Ruhr-Kreises das Thema „Tourismus“ sucht, wird mit Informationen und Angeboten aus der Region nicht gerade überflutet. Drei Links – zur Wirtschaftsförderung Ennepe-Ruhr, zum Ruhrtalradweg und zur Ruhrtalbahn – und ein Hinweis auf eine schon etwas ältere Artikelserie sind die Höhepunkte des Angebots.

Ansonsten gibt es noch die Nennung einiger Attraktionen und den Verweis auf einen Reisekatalog.

Der spontane Eindruck: In der Darstellung ist noch Luft nach oben. Und diese Lufthoheit soll nun ein kreisweites Freizeit- und Tourismuskonzept sichern, für das der Kreistag auf seiner letzten Sitzung seine Zustimmung gegeben hat. Die Fraktionen aller Parteien stimmten dafür, lediglich die FDP enthielt sich. 100 000 Euro werden im laufenden Etat des Kreises dafür bereitgestellt.

Mit der Erstellung des Tourismuskonzepts soll „ein renommiertes Tourismusbüro“ beauftragt werden, wie es hieß. Zudem sollen mit der Erstellung des Konzepts die Planungen des Kreises und seiner Städte für die Beteiligung an der Internationalen Gartenausstellung (IGA) forciert werden, die im Jahr 2027 im Ruhrgebiet ansteht. Die Erstellung des Tourismuskonzepts soll mit den kreisangehörigen Städten, der Ruhr Tourismus GmbH (RTG), der Wirtschaftsförderung sowie den öffentlichen und privaten Vertretern der Tourismusbranche entwickelt und abgesprochen werden.

Das Konzept soll zunächst eine Bestandsanalyse zum aktuellen Angebot in Sachen Freizeit und Tourismus erstellen und dann auf verschiedenen Handlungsfeldern Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Angebots vorschlagen. Ziel sei ein „tragfähiges und breit akzeptiertes Leitbild für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der Freizeit- und Tourismusförderung“, wie es der Antrag für den Kreistag formulierte.

Tourismus unter Berücksichtigung von Umwelt und Naturschutz

Auf Basis eines Ergänzungsantrages von SPD und Grünen wurde in dem Beschluss auch vermerkt, dass sich die Tourismusentwicklung an den Aspekten des Umwelt- und Naturschutzes orientieren müsse.  Andreas Müller (Grüne) verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Erstellung des Tourismuskonzeptes sich den Zielen der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen müsse. Zudem sei eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung notwendig.

Die CDU hatte ebenfalls einen Ergänzungsantrag gestellt, der vorsah, ein allgemeines „Konzept für eine strategische Kreisentwicklung“ zu erarbeiten, in dem neben touristischen Themen auch Fragen unter anderem zu Arbeit, Soziales, Wirtschaft, Bildung, Sicherheit und Verkehr aufgenommen werden sollten.

Kreistagsmitglied Helmut Kanand (Linke) sah den CDU-Antrag kritisch und erklärte, dass dieser zunächst im zuständigen Fachausschuss beraten werden müsse. Zudem seien die Kosten für die Erarbeitung eines Konzepts noch unklar. Der Antrag der CDU wurde in den Fachausschuss verwiesen.

Die Erstellung des Tourismuskonzepts für den Kreis sieht 16 Arbeitsbereiche vor. Dazu gehören unter anderem Workshops, Expertengespräche und eine Potenzialanalyse zu Bekanntheitsgrad, Image und Wahrnehmung des Ennepe-Ruhr-Kreises. Für die Erstellung des Konzepts sind etwa eineinhalb Jahre vorgesehen.

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