Eltern und Kinder setzen wieder auf Sprockhövels Hauptschule

Nach einem Jahr Pause gibt es in der ausgezeichneten Schule wieder eine fünfte Klasse.

Eltern und Kinder setzen wieder auf Sprockhövels Hauptschule
Foto: Archiv

Sprockhövel. Die Erleichterung ist Schulleiterin Christiane Albrecht anzumerken: Seit einigen Tagen steht fest, dass die Mathilde-Anneke-Schule (früher Gemeinschaftshauptschule Niedersprockhövel) genug Anmeldungen für eine fünfte Klasse im kommenden Schuljahr zusammen hat. Für Albrecht und ihre Kollegen ein echter Grund zur Freude: Im vergangenen Jahr hatte die Zahl der Anmeldungen nicht ausgereicht — daher gibt es aktuell keine fünfte Klasse an der Hauptschule.

Erste kritische Stimmen, die eine Schließung der Schule befürchteten, hatten sich damals gemeldet. Sollte die Sprockhöveler Hauptschule das gleiche Schicksal ereilen wie die Hattinger Hauptschule, die im Jahr 2012 geschlossen wurde? Die Stadt als Träger und auch die Politik kündigten an, sich für den Erhalt der Mathilde-Anneke-Schule einzusetzen — offenbar erfolgreich.

Mindestens 18 Anmeldungen hätten für die Gründung einer fünften Klasse eingehen müssen. „Diese Zahl haben wir überschritten“, sagt Albrecht nach Ablauf der Anmeldefrist. Wie viele Schüler tatsächlich nach den Sommerferien die fünfte Klasse besuchen werden, kann sie noch nicht sagen, da sie mit Nachzüglern rechnet. Es werde wohl bei einer Klasse bleiben.

Bei der Stadt als Träger der Schule zeigt man sich ebenfalls erleichtert. „Wir haben ja in den letzten Monaten viele Dinge unternommen, um die Schule zu stärken und für sie zu werben“, sagt Bürgermeister Klaus Walterscheid (SPD).

Unter anderem gab es Gespräche mit der Hattinger Verwaltung und den Hattinger Grundschulen, um dort für die Mathilde-Anneke-Schule zu werben. Diese Bemühungen schlagen sich in den Anmeldezahlen nieder. Zwar stammen die meisten der neuangemeldeten Schüler aus Sprockhövel, aber eben auch aus Hattingen, Witten und sogar aus Wuppertal.

Dies freut Christiane Albrecht ganz besonders — spreche es doch für die Schule, wenn sich Eltern und Kinder aus Nachbarstädten für die weiter entfernte Schule in Niedersprockhövel entschieden. „Die Nachfrage war in diesem Jahr sehr stark. Wir hatten auch 13 oder 14 Schüler, die einen ganzen Tag in unserer Schule hospitiert und sich den Unterricht angeschaut haben“, erzählt die Schulleiterin.

Hätte die Zahl der Anmeldungen auch in diesem Schuljahr nicht gereicht, wäre der Betrieb zwar mit den höheren Klassen weitergegangen — doch hätten die Stadt als Träger und das Schulamt des Kreises entscheiden müssen, ob eine langfristige Weiterführung der Schule sinnvoll ist. „Die Stadt hätte aber definitiv kein Interesse an der Schließung der Schule, auch wenn es im kommenden Schuljahr erneut keine fünfte Klasse gegeben hätte“, stellt Bürgermeister Walterscheid klar.

Dass der im Moment fehlende Jahrgang im nächsten oder übernächsten Schuljahr durch Schüler anderer Schulen ersetzt werden könnte, will Albrecht ebenfalls nicht ausschließen. „Meist bekommen wir nach der sechsten Klasse so viele neue Schüler, dass wir ohnehin eine zusätzliche Klasse bilden müssen.“ Da könne es gut sein, dass die Schule eine komplett neue Klasse einrichte. „Das wird sich zeigen.“

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