Eisdielen: Mit „Don Vito“ dem Regenwetter trotzen

Während die einen lieber auf heißen Kakao setzen, bieten die anderen besonders kreative Eissorten an.

Sprockhövel. Eis gehört zum Sommer, aber was ist wenn die Sonne im Sommer fehlt? Da gönnen sich die meisten lieber eine Waffel mit heißen Kirschen als einen erfrischenden Eisbecher bei der Eisdiele um die Ecke. Besonders dieses Jahr macht sich der verregnete Sommer in den Sprockhöveler Eiscafés bemerkbar. Die Kundschaft fehlt, das Eisjahr ist eines der Schlechtesten. „Obwohl der Saisonstart lange nicht mehr so spitze war, wie im März bis Mai,“ bedauert Marco My, Besitzer der Eisdiele Cortina in Haßlinghausen.

Auch im Café Piccolino in Niedersprockhövel sind die Stühle leer. Besitzer Christoph Bahlcke schließt an diesem Tag schon früher die Türen. „Die Stromkosten sind heute höher als unsere Einnahmen,“ klagt seine Frau. Zu all dem kommt noch die Ferienzeit, in der die Familien in den Urlaub fahren und nicht in Sprockhövel Eis schlecken. „Wenn das Wetter schlecht ist, gibt es auch keine Laufkundschaft auf den Haßlinghauser Straßen. Hinzu kommt noch, dass neben uns der Supermarkt geschlossen hat und die Leute nach einem Einkauf nicht mehr eben bei uns reinspringen“, erklärt Marco My. Alles Faktoren, warum die Eisbehälter voll bleiben. Die Cafébesitzer setzten in der schlechten Zeit auf ihre Stammkundschaft.

Wie in Sabina Maiers Eiscafé M. Civetta. „Unser guter Angelo kommt jeden morgen zum Cappuccino vorbei”, erzählt die Besitzern. Die Eisdiele übernahm sie von ihrem Vater, der seit 1960 in diesem Café Eis selbst herstellte, alles noch nach Familientradition. Deswegen setzt Sabina Maier auch nicht auf Alternativen für das kalte Regenwetter. In ihrem Café soll das Eis im Mittelpunkt stehen. Dazu hat Sabina ihr eigenes Sprichwort kreiert. „Die Wärme hat man im Herzen und die Sonne im Kopf, da macht das Wetter auch nichts mehr aus.“

Das Geheimrezept von Sabina ist wohl ihre Lebensfreude. Sie lebt ihren Beruf. In ihrem kleinen Eiscafé geht die Sonne auf, wenn sie anfängt ihre Eissorten zu beschreiben. Im Gegensatz zu ihr setzt Christoph Bahlcke auf Alternativen. Frühstücksbuffet und Kuchen aus eigener Herstellung gehen diesen Sommer besser als seine Eisbecher. „Der Renner bei uns ist Kakao mit Sahne, etwas Warmes gegen die Kälte.“ Um die Kundschaft zu locken, gibt es dieses Jahr auch noch einige Neuheiten in der Eistheke zu entdecken. Marco My bietet Diäteis an und die neue Sorte „Black Mamba“. Das schwarze Vanilleeis mit Amarena-Kirschen und Knallbrause ist der Renner bei den Kindern. Neben seinen 30 Eissorten laufen diese am Besten.

Im Eiscafé M. Civetta lassen sich auch besondere Sorten in der Eistheke finden. Sabina Maier empfiehlt weißes Schokoladeneins mit Pistazien Crunch und ihre Eisspezialität „Don Vito“ beschreibt Sabina Maier wie folgt: „Wenn du das Eis im Mund hast, schmeckst du erst ein Vanilleeis, dann beißt du auf Schokoladenstückchen und der Clou dabei ist die saure Himbeere im Abgang.“ Jetzt hoffen die Eisdielenbesitzer noch auf einige schöne Sommertage. „Wenn bei uns jetzt nochmal zwei bis drei Wochen die Sonne scheint, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus“, hofft Marco My. Ab Oktober schließt die Eiscafés M. Civetta und Cortina für fünf Monate. Sabina und Marco besuchen in dieser Zeit ihre Familie in Italien.

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