Ehrenamtliche Prüfer brauchen Verstärkung

Weil es immer mehr Auszubildende gibt, müssen Prüfer immer mehr Arbeit leisten.

Enneppe-Ruhr-Kreis. Mehr als 3000 junge Menschen beenden jedes Jahr ihre Berufsausbildung mit einer Prüfung vor der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer in Hagen (SIHK). Beweisen müssen sie ihr Können nicht nur Berufsprüfern, sondern auch ehrenamtlichen Prüfern: Letztere nehmen jährlich in mehr als 100 Berufen mehr als 6000 Prüfungen ab. Oder anders ausgedrückt: Die derzeit rund 1600 Ehrenamtlichen arbeiten jedes Jahr mehr als 40000 Stunden.

"Wir berufen ehrenamtliche Prüfer immer für einen Zeitraum von fünf Jahren", sagt Markus Schoebel, Geschäftsführer des kaufmännischen Bereichs der SIHK. Die aktuelle Periode ende im kommenden Jahr, da mache man sich "schon jetzt Gedanken, wie es weitergeht".

Denn die stetig steigende Anzahl der Ausbildungsverträge im EN-Kreis - die Kammer verzeichnet 3600 Stück, das ist eine Steigerung von 16 Prozent im vergangenen Jahr - erfordert einen immer höheren Einsatz von den Ehrenamtlichen.

"Wir sind nicht in Not, aber wir spüren den Bedarf", sagt Peter Frese, Leiter des SIHK-Fachbereichs Ausbildung und Prüfung. Würden sich mehr Menschen als ehrenamtliche Prüfer engagieren, könne man die Arbeit aus derzeit 376 Prüfungsausschüssen auf mehr Schultern verteilen.

Voraussetzung, um ehrenamtlicher Prüfer zu werden, ist laut Frese, dass er in dem zu prüfenden Fach ausgebildet ist und mehrere Jahre Berufserfahrung hat. Denn das sei entscheidend, um eine hohe Qualität der Ausbildung gewährleisten zu können: "Die Ausbilder kommen aus der Praxis, sind daher realitätsnah und wollen sich einbringen. Sie wissen, was im täglichen Arbeitsleben gebraucht wird."

Der Stoff muss bei der Prüfung sitzen, sagt Stefan Hammermeister, Geschäftsführer Technik. Seine Meinung: "Wir sind streng, aber dafür gehören unsere Auszubildenden immer zum besten oberen Drittel."

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