Drei Frauen begrüßen Sprockhöveler Babys

Cordula Buchgeister, Mona Tille und Karin Ohrt werden ab Mitte Juni frischgebackenen Eltern mit Informationen versorgen.

Drei Frauen begrüßen Sprockhöveler Babys
Foto: Stefan Fries

Sprockhövel. Wenn der Nachwuchs da ist, beginnt für Papa und Mama eine ganz neue Zeitrechnung — verbunden mit vielen Fragen und großem Informationsbedarf. Das wissen das städtische Jugendamt und der Kinderschutzbund Hattingen-Sprockhövel nur zu gut und wollen frischgebackenen Eltern in Zukunft durch so genannte Babybegrüßungsbesuche zur Seite stehen. Ab Mitte Juni werden drei pädagogische Fachkräfte die jungen Familien zuhause besuchen und sie mit wissenswerten Informationen rund ums Baby versorgen.

Ilse Crefeld, Leiterin des Jugendamts

Je nach Bedarf bleiben die Honorarkräfte des Kinderschutzbundes bis zu einer Stunde und stehen den Eltern zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Jede Familie erhält eine Geschenktasche mit mehreren Informationsbroschüren mit Tipps und hilfreichen Ansprechpartnern. So werden hier unter anderem Kontaktdaten zu nahe gelegenen Krankenhäusern, Kinderärzten, Pflegeeinrichtungen, „Schreiambulanzen“ und Kitas aufgeführt. Darüber hinaus befinden sich im Gepäck von Karin Ohrt, Cordula Buchgeister und Mona Tille auch Kuscheltier, Wasserball, Schnullerbox und ein Fünf-Euro-Einkaufsgutschein für den Laden des hiesigen Kinderschutzbundes. Außerdem bekommen alle Familien einen eigens konzipierten Kalender mit dem Titel „das erste Jahr“, der Infos zu Sicherheit, Gesundheit, Ernährung und Spielideen bietet.

„Die Zusammenstellung des Kalenders soll eine Mischung aus Informationen und Möglichkeiten zu Eigenkreation sein und kann von den Eltern mit Leben gefüllt werden“, erklärt die städtische Fachbereichsleiterin Evelyn Müller und ergänzt, dass Entwicklung von Größe und Gewicht, Notizen über bestimmte Entwicklungsschritte und aktuelle Fotos beigefügt werden können.

Die Idee der Neugeborenenbegrüßungen hat man sich bei vielen anderen Städten abgeguckt, wo dies unter der Trägerschaft der Bundesstiftung „Frühe Hilfen“ schon seit vielen Jahren großen Anklang findet. „Wir wollen mit diesem Angebot alle Eltern erreichen und sehen das zugleich als Türöffner für spätere Beratungsgespräche“, erklärt Jugendamtsleiterin Ilse Crefeld. In den nächsten Tagen erhalten die ersten Eltern auf dem Postweg eine unverbindliche Einladung, wobei man zunächst mit den elf April-Geborenen beginnen wird. „Über das ganze Jahr verteilt rechnen wir mit durchschnittlich 180 Neugeborenen“, verrät Evelyn Müller und geht davon aus, dass die allermeisten das Angebot annehmen werden.

Anfang März war das Konzept im politischen Rat verabschiedet und seitdem mit jeder Menge Herzblut und eigens kreiertem Logo auf den Weg gebracht worden. Die Gemeinschaftsaktion von Stadt und Kinderschutzbund soll die Kooperationen untereinander weiter stärken und zugleich als Rückmeldung der Bedürfnisse junger Eltern dienen, so dass es in regelmäßigen Abständen Auswertungsgespräche geben soll. Im Jahr stehen dem Projekt dank Doktor-Gräfer-Stiftung und „Früher Hilfen“ insgesamt 17 500 Euro zur Verfügung. Ferner beteiligen sich verschiedene Firmen mit Werbegeschenken, die durch Jugendamtsmitarbeiterin Heidrun Müller akquiriert worden sind.

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