Klim Dirk Vietmeier ist Klimaschutzmanager

EN-Kreis. · Der 52-jährige Diplom-Geograf will die Bürger in seine Projekte einbeziehen.

 Auch innerhalb der Kreisverwaltung gilt es, CO 2 -Emissionen zu senken. Landrat Olaf Schade und Klimaschutzmanager Dirk Vietmeier (v.l.) streben eine klimaneutrale Verwaltung an.

Auch innerhalb der Kreisverwaltung gilt es, CO 2 -Emissionen zu senken. Landrat Olaf Schade und Klimaschutzmanager Dirk Vietmeier (v.l.) streben eine klimaneutrale Verwaltung an.

Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

Er ist seit Jahresbeginn zentraler Ansprechpartner und Koordinator in Sachen Klimaschutz im Kreisgebiet: Dirk Vietmeier arbeitet daran, die im Klimaschutzkonzept für den Ennepe-Ruhr-Kreis beschlossenen Ideen und Projekte umzusetzen und weiterzuentwickeln. Priorität haben für den 52-jährigen Diplom-Geografen die Förderung nachhaltiger Mobilität, der Ausbau der Solarenergie und die Vernetzung mit anderen Klimaschutzakteuren.

„Die Akzeptanz für Klimaschutz ist bei Bürgern und Unternehmen da“, sagt Vietmeier. „Das müssen wir nutzen, sie mit ins Boot holen und weiter motivieren.“ In seinem neuen Job hat er sofort damit begonnen, Kontakte mit Akteuren im Kreisgebiet und die Zusammenarbeit mit Experten zu suchen. Denn die Gründung und Steuerung eines „Akteursnetzwerks Klimaschutz im Ennepe-Ruhr-Kreis“ steht im vom Kreistag beschlossenen Klimaschutzkonzept mit an erster Stelle. Eine kreisweite Auftaktveranstaltung für die Zusammenarbeit dieses Netzwerks ist noch für 2020 geplant.

Mal beratend und begleitend, mal federführend ist der Klimaschutzmanager dafür zuständig, alle zwölf Maßnahmen aus dem Konzept anzugehen. Im Bereich nachhaltige Mobilität wird Vietmeier zunächst dafür sorgen, dass der Ennepe-Ruhr-Kreis dem Zukunftsnetz Mobilität NRW beitritt, welches Städte und Kreise bei der Gestaltung des Mobilitätsmanagements unterstützt. Noch in diesem Jahr werden die Mitarbeiter des Sachgebiets Kreisentwicklung ein Mobilitätskonzept für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis erstellen. Diesen Prozess wird der Klimaschutzmanager aktiv begleiten.

Ebenfalls ganz oben auf seiner To-Do-Liste steht die Förderung der Solarenergie. Dazu will Vietmeier mit engagierten Akteuren wie beispielsweise Bürgerenergiegenossenschaften eng zusammenarbeiten. Er plant zudem, die Beratung von Immobilienbesitzern, die sich für die Installation einer Photovoltaikanlage interessieren, in Form eines Rundum-sorglos-Pakets auszubauen. Dazu will Vietmeier auch das sogenannte Solarpotenzialkataster nutzen. Das Kataster, das genau aufzeigt, wie geeignet welches Dach für die Nutzung der Solarenergie ist, hat der Energieversorger AVU bislang für fünf der neun Kreisstädte erstellt.

Eine Aufgabe wird die Umstellung auf Elektrofahrzeuge sein

Auch innerhalb der Kreisverwaltung will Vietmeier die bereits laufenden Klimaschutzbemühungen weiter vorantreiben. Während der Kreis für seine Liegenschaften bereits zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien bezieht, läuft derzeit die Umstellung des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge. Auch die an die Mitarbeiter gerichtete Informationskampagne „Mission E“ für energiebewusstes Verhalten will Vietmeier unterstützen und ausbauen.

Dabei, wie auch bei seinen anderen Aufgaben, hat der Klimaschutzmanager volle Rückendeckung durch den Landrat. „Die Zeit umzusteuern wird immer knapper. Deshalb müssen wir genau jetzt unser Möglichstes für den Klimaschutz tun“, ist Olaf Schade überzeugt. „Mein Ziel ist, dass es uns gemeinsam mit den Bürgern, der Wirtschaft und den kreisangehörigen Städten gelingt, den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis klimaneutral zu gestalten.“ Die Besetzung der Stelle des Klimaschutzmanagers sei ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.

Das nötige Rüstzeug aus Wissen und Erfahrung für seine neuen Aufgaben hat Vietmeier in Studium und beruflichem Werdegang erworben. Schon an der Ruhr-Universität Bochum beschäftigte sich der angehende Geograf intensiv mit Fragen rund ums Klima. Nach seinem Diplom machte der Schwelmer sich zunächst mit Bodenuntersuchungen selbstständig, wurde dann für das Fraunhofer-Institut im Bereich Flächenrecycling tätig. Ab 2000 arbeitete Vietmeier im Sachgebiet Abfallwirtschaft und Bodenschutz der Kreisverwaltung. Als die Stelle des Klimaschutzmanagers ausgeschrieben wurde, bewarb er sich, ohne zu zögern: „Die Aufgaben sind extrem vielfältig und gleichzeitig sinnstiftend.“ Red

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