Die Trasse wird Wahrheit

Am Tunnel Schee lauschten Bürger den Plänen für einen Rad- und Wanderweg.

Schee. Der Traum sei mehr als 20 Jahre alt, sagte Rainer Widmann, Wuppertals Projektleiter in Sachen Nordbahntrasse. Seine Zuhörer am Donnerstag guckten derweil wortwörtlich in die Röhre, denn hinter Bauzaun und Stacheldraht gähnte der schwarze Schlund des Tunnels Schee. Er ist Teilstück der 1999 stillgelegten Bahntrasse, die von Wuppertaler Seite aus zum Rad- und Wanderweg ausgebaut werden soll.

Weil die Nachbarstadt bzw. die dort aus Bürgerkreisen entstandene Wuppertalbewegung den Löwenanteil des Projekts stemmen wird, kommt Sprockhövel vorerst nur die Rolle im bequemen Lehnstuhl zu, bestätigte Widmann.

Erst wenn Wuppertal den Zuwendungsbescheid aus Düsseldorf erhalte und mit den Arbeiten am Tunnel Schee beginne, falle auch in Sprockhövel der Startschuss, sagte Widmann, der auf Einladung des SPD-Ortsvereins Haßlinghausen die Pläne vorstellte.

Weil wegen der Fledermäuse im Tunnel das „Baufenster“ jeweils nur von April bis August geöffnet sein wird, ist mit allzu zügigem Voranschreiten der Arbeiten ohnehin nicht zu rechnen. Um den Tunnel antasten zu können, wird es zudem erforderlich sein, die Fledermäuse erst einmal in die ruhende, zugemauerte Röhre umzuquartieren.

Vor 2013 ist auf diesem Abschnitt nicht mit der Fertigstellung der Trasse zu rechnen. In 2011 will man freilich nicht tatenlos bleiben, sondern schon mal in Absprache mit dem Regionalverband Ruhr den drei Meter breiten Asphaltweg bis zum Tunnel vorbereiten. Der Bachlauf daneben soll der Fauna zuliebe erhalten bleiben.

Noch nicht entschieden sei, ob der Tunnel rund ums Jahr geöffnet bleiben soll und ob die Beleuchtung innen auch nachts brennen wird. Derweil hat man beschlossen, die Wände nicht zu verputzen, weil die Röhre mit Natursteinen gebaut wurde, die hinreichend belastbar sind.

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