Brandbekämpfung Die Feuerwehr löscht nur bei einem von zehn Einsätzen

Sprockhövel. · Bei der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel gab es den Blick zurück auf 353 Einsätze.

 Die 189 aktiven Mitglieder waren fast vollständig angetreten.

Die 189 aktiven Mitglieder waren fast vollständig angetreten.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die adretten blauen Uniformen der nahezu vollzählig angetretenen 189 aktiven Einsatzkräfte und der Mitglieder der Jugendfeuerwehr und der Ehrenabteilungen prägten das Bild der diesjährigen Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr in Sprockhövel im Bildungszentrum der IG Metall am Freitagabend.

In Zivil waren Spitzen der lokalen Politik und Verwaltung anwesend, angeführt von  Bürgermeister Ulli Winkelmann, der, begrüßt von Reinhard Spennemann, dem stellvertretenden Leiter der Feuerwehr, einige Grußworte sprach. „Gewalt gegen Einsatzkräfte, das geht gar nicht“, betonte er und dankte allen Fraktionen des Rates, die zuvor eine Resolution gegen solche kriminellen Taten einstimmig verabschiedet hatten. Wie im Vorjahr hatte der Bürgermeister wieder einen kleinen Film mitgebracht, der auf  phonstarke  und mitreißende Weise zeigte, was für ein spannender Job der Dienst bei der Feuerwehr ist.

„Dazu ist es mir ein Bedürfnis, Danke zu sagen“, so das Stadtoberhaupt an die aktiven Einsatzkräfte, aber auch an den Nachwuchs aus der Jugend- und Kinderfeuerwehr. Winkelmann  drückte damit die Wertschätzung aus, die man in Sprockhövel den Frauen und Männern des Brandschutzes entgegenbringt.

Im von Frank Welling, dem zweiten stellvertretenden Chef der Sprockhöveler Freiwilligen Feuerwehr, vorgetragenen Rechenschaftsbericht stellte er fest, dass sich die Zahl der Einsatzkräfte im aktiven Bereich im vergangenen Jahr von 183 auf 189 erhöht hat, wobei es nur vier Prozent weibliche Feuerwehrleute  gibt.

Den  sechs Einheiten, nämlich drei Löschzügen und drei Löschgruppen, stehen 24 Fahrzeuge und ein Anhänger zur Verfügung. Zu 353 Einsätzen rückten die Einheiten aus, wobei gleich die erste Woche mit neun Einsätzen zu Buche schlug. Ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, umgestürzte Bäume und ein kritischer LKW-Brand hielten die  Einsatzkräfte gleich zu Jahresbeginn in Atem.

Auch überörtlich waren die Sprockhöveler Brandschützer im Einsatz und halfen bei Notlagen in Breckerfeld, Ennepetal und in Bochum. Einmal mehr zeigte die Statistik, dass die Brandbekämpfung nur einen geringen Teil, nämlich weniger als zehn Prozent, ausmacht. Technische Hilfsleistungen, die der Vielseitigkeit der Feuerwehr viel abverlangen, verursachten  236 Einsätze. So 98 Mal Hilfe bei Menschen in Notlagen, sechs bei Tieren  in akuten Schwierigkeiten, Verkehrsunfälle, Wasser- und Sturmschäden. 28 Mal ging es um die Sicherung und die Beseitigung von Ölspuren. 64 Mal kam es zu Fehlalarmierungen, wovon 30 Mal blinder Alarm in gutem Glauben ausgelöst wurde. 14 Mal hatte die Brandmeldeanlage Fehlalarm gegeben, und 15 verantwortungslose Zeitgenossen hatten böswillig Fehlalarm ausgelöst. Zwei Feuerwehrkameraden hatten sich im vergangenen Jahr bei ihren Einsätzen für die Bevölkerung verletzt.

Zwar standen im vergangenen Jahr keine größeren Bautätigkeiten auf dem Programm, doch steht die Planung für das neue Gerätehaus an der Hiddinghauser Straße in Niedersprockhövel an, für dessen Planungen ein Architekt beauftragt wurde.

Welling dankte Rat und Verwaltung, dass man  trotz der angespannten Haushaltslage die für die Sicherheit der 25 300 Sprockhöveler notwendigen Mittel stets zur Verfügung gestellt habe.

Noch einmal wurde laut, dass es an ausreichend Nachwuchs fehle. Dem will man entgegenwirken, indem Brandschutztage an den Grundschulen Hobeuken, Haßlinghausen und Brögersbruch sowie Vorleseabende für Kindergartenkinder und Grundschüler veranstaltet wurden.

Sieben Frauen unter
den 15 Neuzugängen

Feuerwehrchef Christian Zittlau hatte dann die angenehme Pflicht, Beförderungen und Ernennungen auszusprechen. Mit Freude nahm man zur Kenntnis, dass von den 15 neuen Feuerwehrleuten sieben Frauen die Schulterklappe mit dem ersten Streifen entgegennehmen konnten. Doch dann, als die Oberfeuerwehrleute, Hauptfeuerwehrleute, Truppführer Brandmeister, Oberbrandmeister Brandinspektoren und der Brandoberinspektor ernannt wurden, war keine Dame mehr unter den Beförderten. Geehrt wurden Frank Altenrath, Dieter Schorz, Thomas Ringel, Klaus Normann, Fritz Rühle, Wolfgang Breumer, Hors Dieter Lemke, Sascha Kumpmann und Marc Stoltenberg für ihre Jahrzehnte lange Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr.

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