Die A 43 ist gesperrt: Verkehr staut sich in Sprockhövel

Weil die A 43 gesperrt ist, fahren viele Autofahrer über die ehemalige B 51. Die Straße ist dem Ansturm aber nicht gewachsen.

Die A 43 ist gesperrt: Verkehr staut sich in Sprockhövel
Foto: Uwe Schinkel

Niedersprockhövel. Stoßtange an Stoßstange reihen sich die Fahrzeuge aneinander. Weil die Autobahn 43 aufgrund von Bergbauschäden zwischen Witten-Herbede und Sprockhövel gesperrt ist, suchen sich Lastwagen, Autos und Motorräder andere Wege — auch durch Sprockhövel. Die Folge sind lange Staus, insbesondere auf der South-Kirkby- und der Bochumer Straße. Polizisten sorgten am vergangenen Freitag und auch gestern dafür, dass der Verkehr abfloss. Auch in den nächsten Tagen werden die Beamten vor Ort sein.

„Zu welchen Zeiten die Polizei die Verkehrsregelung übernimmt, hängt von unseren personellen Kapazitäten und vom Bedarf ab“, sagt Birte Boenisch, Sprecherin der Polizei des Ennepe-Ruhr-Kreises. Vor allem im Berufsverkehr wird die South-Kirkby-Straße derzeit zum Standstreifen — zeitweise staute es sich bis zum Hattinger Krankenhaus.

Was die Ampeln nicht schaffen, muss nun die Polizei übernehmen — doch auch das ist problematisch„Wenn die Polizei den Verkehr regelt, bleiben die Ampeln weiterhin eingeschaltet. Was zählt, sind aber die Handzeichen der Beamten. Für einige Autofahrer ist das manchmal verwirrend“, erklärt Boenisch.

Nach Angaben des Landesbetriebs Straßen NRW bleibt der Abschnitt zwischen Witten-Herbede und Sprockhövel noch mindestens bis zum kommenden Wochenende gesperrt. Notwendig ist die Sperrung in Fahrtrichtung Wuppertal, weil unter der Fahrbahn und im Bereich der Böschungen Hohlräume festgestellt wurden.

Es handelt sich um nicht genehmigten Altbergbau, da es über diese Flöze keine Aufzeichnungen gibt“, sagt Markus Miglietti, Sprecher vom Landesbetrieb Straßen NRW. Weil immer neue Hohlräume festgestellt würden, sei noch unklar, wann genau die Strecke wieder freigegeben werden könne — derzeit gehe man von Ende der Woche aus.

Etwa 50 Bohrungen mit einer Tiefe von bis zu 30 Metern wurden schon durchgeführt. Eine Fachfirma übernimmt die Füllung der Hohlräume und hat mehr als 300 Tonnen Material verfüllt. „Sobald das letzte Material in die Hohlräume gepumpt ist, folgt dann eine eintätige Aushärtungszeit“, erklärt Miglietti. Durch die Vielzahl der Bohrungen muss zudem die Fahrbahndecke nach Abschluss der Arbeiten ausgetauscht werden.

Um den Verkehr durch Sprockhövel und insbesondere im Kreuzungsbereich South-Kirkby-Straße/Bochumer Straße zu entlasten, ist auch eine veränderte Ampelschaltung möglich. Thomas Mai vom städtischen Ordnungsamt stellt aber klar, dass dies erst geprüft werden müsse. „Möglicherweise reicht es nicht, ein paar Parameter zu ändern, sondern die komplette Software muss geändert werden — das wäre ziemlich aufwändig.“

Birte Boenisch ergänzt: „Alle Ampelschaltungen sind über ein Netzwerk geregelt, das man nicht einfach an einer Stelle verändern kann.“ Nach Angaben von Mai verändere sich die Verkehrslage auch: „Außerhalb des Berufsverkehrs staut es sich gar nicht so sehr auf der South-Kirkby-Straße, sondern eher aus Richtung Witten und dem Hammertal.“

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