Der TSG gelingt die Überraschung im Wesfalen-Pokal

Das Team siegt nach Elfmeterschießen mit 6:3 gegen SG Wattenscheid 09. Torwart Sven Möllerke avanciert zum Held.

Der TSG gelingt die Überraschung im Wesfalen-Pokal
Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Noch weit nach Mitternacht saß Andrius Balaika, Trainer des TSG Sprockhövel nach dem grandiosen 6:3 (n.E/3:3/1:1)-Pokalsieg über die SG Wattenscheid 09 im Vereinsheim der German-Flavours-Travel-Arena und schwärmte von der Leistung seines Teams. „Nach der Niederlage am Freitag war es für die Truppe wichtig zu sehen, was sie kann“, lobte der Litauer seine Jungs. Diese bewiesen auf eindrucksvoller Art und Weise, dass Pokal-Wettbewerbe ihre eigenen Gesetze haben und zogen nach einem wahren Krimi, der alles bot, was ein spannendes Spiel bieten muss, in die zweite Runde des Westfalen-Pokals ein.

Ein ums andere Mal wurden die rund 600 Zuschauer von ihren Plätzen gerissen. Die Spannung war kaum zu überbieten. Während des Spiels avanvierte Sven Möllerke mit seinen Reflexen zum Pokalheld. Nachdem er bereits in der regulären Spielzeit zahlreiche Chancen vereitelte, konnte er im Elfmeterschießen schließlich auch noch alle drei Schüsse der SG parieren. „Einen Elfmeter 3:0 zu gewinnen, erlebt man nicht alle Tage. Das war eine sensationelle Leistung von Sven“, lobte Balaika seinen Keeper. Dass der Sieg verdient war, bezweifelte der 39-jährige trotz eines 1:3-Rückstandes keine Sekunde. Denn: „Wir waren nicht nur spielerisch mindestens ebenbürtig. Wir haben uns auch nie hängen lassen und haben in den entscheidenden Situationen immer wieder zurück ins Spiel gefunden.“ Dabei musste der TSG-Trainer nach der schnellen Führung durch Maximilian Claus (4.) nur wenig später den Ausgleich schlucken.

Der Start in die zweite Hälfte hätte für die Hausherren nicht schlechter starten können. Ein krasser Abwehrfehler der TSG-Hintermannschaft brachte den Oberligisten mit 1:2 (48.) in Rückstand. Spätestens nach dem 1:3 (76.) rechnete keiner mehr mit der Pokalüberraschung. Doch Patrick Dytko leitete nur eine Minute später die Wende ein und sorgte mit seinem Treffer dafür, dass die Stimmung im Stadion wieder besser wurde. Bis zu dem Zeitpunkt, da Schiedsrichter Lukas Sauer Tim Dudda mit Gelb-Rot vom Platz stellte. Balaika protestierte wohl etwas zu harsch und wurde auf die Tribüne verbannt. Die TSG schien das nur zu beflügeln. Das Team warf in der Folge alles nach vorne und wurde in der Nachspielzeit mit dem Ausgleichstreffer belohnt (92.). Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, doch keines der Teams konnte den Siegtreffer landen. Beim Elfmeterschießen jubelte dann nur noch die TSG.

Jetzt muss Balaika sein Team schnell wieder auf den TSV Marl-Hüls fokussieren, wo der Regionalligaabsteiger am Sonntag (15 Uhr, Stadion Loekamp) antreten muss. „Jetzt müssen wir zusehen, dass wir schnell regenerieren. Das ist aufgrund der angeschlagenen Spieler nicht ganz einfach“, sieht der Sprockhöveler Coach einige Baustellen, die es zu bearbeiten gilt. Einen Sieg in Marl hält der Litauer bei weitem nicht für selbstverständlich. Allerdings hat seine Truppe gezeigt, dass sie immer mehr zu einer Einheit wird. Der Sieg gegen die SG Wattenscheid 09 wird diesen Prozess weiter vorangetrieben haben.

tsg-sprockhoevel.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort