Der Getränkemarkt kommt

Altersportplatz Hasslinghausen: Der Plan nimmt die nächste Hürde. Der Ausschuss folgt der Bebauungsvariante der Stadtverwaltung.

Haßlinghausen. Der Bebauungsplan für den alten Sportplatz Haßlinghausen hat die nächste Hürde genommen. Ohne Einschränkungen ist der Stadtentwicklungsausschuss der von der Verwaltung vorgeschlagenen Bebauungsvariante gefolgt. Sie legt die Art und den Grad der Bebauung sowie die Erschließung des Grundstücks fest.

Nach dem Ergebnis der vorgezogenen Bürgerbeteiligung, in der vor allem Bedenken gegen eine Zufahrt zu den im Hintergelände geplanten rund 25 Wohneinheiten geäußert wurden, ist die Andienung über den Rathausparkplatz beschlossen worden. Das unterstützten alle Parteien uneingeschränkt. Dass die Wohnungen seniorengerecht geplant werden, wird als selbstverständlich vorausgesetzt, soll aber nicht eigens festgeschrieben werden.

Wir berichtet, will der Investor diesen Teil des Grundstücks für eine Wohnbebauung verkaufen und sich auf sein eigentliches Metier - den Einzelhandel - konzentrieren. Wie es seinen im vergangenen Jahr geäußerten Planungen entspricht, ist hinter einem Parkplatz, der direkt von der L 87 angefahren wird, eine große einstöckige Halle für einen Vollsortimenter-Supermarkt (Rewe) und einen Discounter (Aldi) vorgesehen.

Ein vorgelagerter gläserner Gebäuderiegel soll zweistöckig sein und im Obergeschoss die Möglichkeit bieten, Dienstleistungen unterzubringen.

Der Vorschlag der Grünen, aus städtebaulichen Gründen festzuschreiben, diesen Riegel vorzuziehen und mit der Rathausfassade in Flucht zu bringen, wurde nur von der FDP unterstützt. Auch die Anregung der Grünen für ein Abtragen des Sportplatzes bis auf Straßenniveau, ein begehbares begrüntes Flachdach und aufgelockerte Seitenfassaden des Einzelhandelsgebäude wurde von SPD und CDU abgelehnt.

"Wir beschäftigen uns nun seit mehreren Jahren mit dieser Planung und haben uns schon etwas dabei gedacht”, kommentierte Baudezernent Bernd Woldt den Grünen-Vorschlag. So seien in der vorgelegten Variante die Wohnhäuser am besten gegen den Straßen- und Parkplatzlärm abgeschirmt.

Während Bodo Middeldorf (FDP) den Entwurf städtebaulich "suboptimal” nannte, warnte Rainer Becker (CDU), zu viele Details in die Planung hineinzupacken. "Der Investor hat hier sehr viel Geld bezahlt, da muss man ihm auch die Freiheit geben, das materiell umsetzen können”, sagte der CDU-Mann, der selbst Architekt ist.

Einmütig, also auch mit Stimmen der FDP, wurde schließlich auch der Grünen-Antrag abgelehnt, einen Getränkemarkt auszuschließen und stattdessen in einem 300 Quadratmeter großen Nebengebäude lieber kleinteiligeren Einzelhandel zuzulassen.

Zu einem modernen Vollsortimenter gehöre auch ein Getränkemarkt und kleinteiligen Einzelhandel wolle man mit Rücksicht auf den bestehenden Einzelhandel in Haßlinghausen eben nicht, so die Gegenargumente.

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