Das lange Warten hat ein Ende
Der Schulenbergtunnel in Hattingen wurde am Dienstag feierlich freigegeben. Radfahrer und Wanderer konnten die Strecke testen.
Hattingen. Über Nacht zum Schließer - Andreas Hecken kann an seinem Schicksal wohl kaum noch etwas drehen. Allerdings wird der Fahrradhändler künftig keine Gefängnispforten öffnen, sondern allmorgendlich die Tore zum Schulenbergtunnel. Der wurde am Dienstag seiner Bestimmung als Radtunnel übergeben und erstmals von einer erfreuten Fangemeinde durchradelt.
Mit geübtem Tunnelblick ging Kathrin Schneider-Dramani, Projektleiterin vom Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), dem Tross voraus. Als Eisenbahntunnel an der Strecke von Wuppertal nach Hattingen habe der 195 Meter lange Durchstich ein Jahrhundert lang seinen Dienst getan, erklärt Schneider-Dramani.
1984 wurde das Bauwerk aus Ruhrsandstein stillgelegt. "Wir haben den Tunnel sehr kritisch auf Verkehrs- und Standsicherheit prüfen lassen. Die Steine mussten gereinigt, einige Nischen zugemauert und Ritzen neu verfugt werden."
Ist diese schweißtreibende und teure Arbeit inzwischen also erledigt, so warten schon neue Aufgaben. "Unser nächstes Projekt ist die Verbindung von der Grünstraße zur Nierenhofer Straße." Womit der Trassenabschnitt zur Ruhr komplett wäre.
Mit etwa 2.000 Radlern pro Woche rechnet Heinrich Jolk vom RVR "nach vorsichtiger Schätzung". Er ergänzt auch, dass es Wunsch der Stadt Hattingen war, den Tunnel als möglichen Angstraum in der Nacht zu schließen. Die Praxis müsse zeigen, ob man diese Regelung in einem Jahr aufgeben könne.