Krimireihe aus Schwelm Das Eigenleben der Romanfiguren

Schwelm · Astrid Schwikardi hat mit „Exodus“ den dritten Teil einer Kriminalreihe veröffentlicht.

 Astrid Schwikardi und ihr neues Buch.

Astrid Schwikardi und ihr neues Buch.

Foto: Astrid Schwikardi

Kriminalhauptkommissar Mark Birkholz ist Mitte 30 und wird gemeinsam mit seinem Kollegen und gleichzeitig besten Freund zu einem Tatort in Köln gerufen. Nicht einmal im Traum hätte er daran gedacht, dass es sich bei der Leiche um seine Schwester Patricia handeln würde. Es ist nur menschlich, dass ihn diese Bilder noch jahrelang verfolgen werden, vor allem da er in seinen damaligen Ermittlungen einen schweren Fehler beging.

Astrid Schwikardi ist Führungskraft in einem Versicherungsunternehmen. Vor einigen Jahren bearbeiteten sie und ihr Team ein Gesundheitsthema, welches sie auf die Idee für ihren ersten Kriminalroman „Uterus“ brachte (erschienen 2019). „Ich habe schon immer gerne geschrieben, aber erst ab 2009 habe ich mich an das Schreiben eines Romans gewagt. Wie das nun mal so ist, fängt man vorher mit kleineren Arbeiten an und fordert sich selbst immer wieder aufs Neue heraus“, erzählt die Schwelmer Autorin. Nach „Uterus“ und „Animus“ ist nun „Exodus“, der dritte Teil der Kriminalreihe rund um den Kölner Kriminalhauptkommissar Mark Birkholz erschienen.

Dieser nahm ein Jahr nach dem Tod seiner Schwester Patricia die Arbeit bei der Polizei wieder auf. Wie sich jedoch herausstellen sollte, kämpfte er noch immer mit seinen inneren Dämonen. In „Uterus“ ermittelt er in seinem ersten Fall nach Patricias Tod, doch es scheint, als wäre der Kriminalhauptkommissar zu früh in seinen Beruf zurückgekehrt. Zweifel und Schuld fressen ihn auf, doch er schafft es, den Mord aufzudecken. Auch in „Animus“ kann er seinen neuen Fall mit Bravour lösen. „Exodus“ dagegen, behandelt einen Fall, der in Birkholz‘ unmittelbarem Umfeld geschieht. Aurelia Vreede, die sehr gut mit Marks Schwester Patricia befreundet war, verschwindet von heute auf morgen spurlos. Da ihm das Verschwinden komisch vorkommt, ermittelt er auf eigene Faust, bis ein Brief von Aurelia auftaucht. In diesem bittet sie darum, nicht nach ihr zu suchen. Für den Moment scheinen seine Ermittlungen abgeschlossen, bis plötzlich Aurelias Mutter auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Nun nimmt der Vorfall an Fahrt auf und Mark Birkholz beginnt mit offiziellen Ermittlungen. Wird der Kölner auch diesen ganz persönlichen Fall lösen können?

Roman ohne Plan zur
Veröffentlichung geschrieben

Die regionale Kriminalreihe enthält einige Thriller-Elemente, die die Bücher besonders spannend machen. „Normalerweise ist der Protagonist im Krimi eher weniger gefährdet, doch bei mir ist das anders“, erklärt Schwikardi. „Ermittlungsarbeiten müssen akkurat beschrieben werden, da hilft oft nur ein Experte, der den Verlauf von Ermittlungen genau beschreiben kann“, fügt sie hinzu. Während des Schreibens hatte die Autorin keine Veröffentlichung des Romans geplant. „Nachdem ich ‚Uterus‘ fertiggestellt hatte, gab ich mein Manuskript einer Freundin, die sich damit auskennt. Sie sagte, ich solle auf jeden Fall versuchen, das Werk zu veröffentlichen, also trat ich an verschiedene Agenturen heran. Diese wollten jedoch, dass ich das Ende umschreibe, und das kam für mich nicht infrage“, berichtet sie. Daraufhin meldete sie sich bei einigen Verlagen, die sich auf Kriminal- und Thriller-Romane spezialisiert haben. „Da ich vorher keinen Lektor hatte, begann nun der Feinschliff mit dem Frankfurter Verlag mainbook. 2014 stellte ich ‚Uterus‘ fertig und 2019 wurde es schließlich veröffentlicht. ‚Animus‘ habe ich 2015 geschrieben (2019 veröffentlicht) und von Oktober 2019 bis Frühjahr 2020 arbeitete ich an ‚Exodus‘“, berichtet Schwikardi.

Vor allem ihre eigene Neugierde trieb sie voran, weiterzuschreiben. Besondere Freude bereitet ihr dabei die Art und Weise, wie Figuren anfangen, ihr Eigenleben zu entwickeln. „Ich habe einen Rahmenplan, wie der Roman aufgebaut werden soll, aber ich schreibe oft sehr impulsiv. Dadurch entstehen Handlungen, die ich selbst gar nicht erwartet habe. Es ist total spannend, selbst zu erleben, wie es weiter geht“, erklärt Astrid Schwikardi.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort