Dampfmaschinen lassen Augen leuchten

Freunde von Echt-Dampf-Mobilen aller Art trafen sich an der Schmiedestraße.

Schmiedestraße. Herbert Wehmeyer dreht am Rad. „Stark“, sagt er nur und staunt das kleine Wunder an, dessen Räderwerk er gerade betätigt hat. Der Laie kann die Begeisterung nur schwer verstehen, weiß aber: Es ist Dampfstraßenfest bei Lutz Hielscher an der Schmiedestraße, also müssen Enthusiasten anwesend sein.

Ganz seinem Metier verbunden, hat Hielscher das Umfeld seines Geschäfts zur bratwurstfreien Zone erklärt. So mischt sich kein stinkender Rauch in den Dampf von Brühwurst, Waffeln und Maschinen. Neben dem Stand dreht eine Lok ihre Schleifen ums Haus, sie befördert die jüngsten Gäste, die das gleiche Leuchten in den Augen haben wie ihre Väter.

„Ich habe nur mit lachenden Kunden zu tun“, sagt Hielscher und erklärt so sein Faible für gerade dieses Geschäft. „Die Leute geben Geld aus für Teile, die man nicht braucht, und lachen nach dem Kauf immer noch, weil sie es aus reiner Freude heraus getan haben.“

Dass mit der Dampfmaschine die Industrialisierung einsetzte, erklärt Hielschers persönlichen Zugang zu den unermüdlichen Helfern. Bei seinem früheren Arbeitgeber hatte er eine solche Maschine zu einer Messe aufgestellt. Die rege Nachfrage brachte ihn am Ende dazu, selbst Dampfmaschinen zu bauen.

Vor 14 Jahren zog Hielscher vom alten Standort Langerfeld an die Schmiedestraße. Von dort liefert er mittlerweile in Länder zwischen Australien und Kanada. Denn so ein Laden, in dem zugleich Dampfmaschinen hergestellt werden, ist eine Rarität auf dem Weltmarkt.

Von der Eisenbahn bis zum Dampfschiff reicht das Angebot. Auch die Schwebebahn in mehreren Maßstäben hat Hielscher im Sortiment und verrät, dass ein stadtweit bekannter Kunde so eine Bahn betreibt: das Brauhaus in Barmen, wo die Bahn über der Theke kreist.

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