China war ein einmaliges Erlebnis

Universiade: Bei den Welt-Studenten-Spielen wurden die Hermanns Sechste.

Sprockhövel/Harbin. Die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Vancouver im kommenden Jahr ist für Carolina und Daniel Hermann noch ein großer Traum. Olympiagefühl konnten die Eistanzgeschwister aus Herzkamp in den vergangenen Tagen allerdings bei der Winter-Universiade - sozusagen den Olympischen Spielen für Stunden - im chinesischen Harbin voll auskosten.

Sportlich steht da ein sechster Platz, den Daniel Hermann am Dienstag am Telefon "zufriedenstellend" nannte. Vor ihnen landeten die isrealischen Geschwister Zaretzki und drei russische Paare, unter anderem Beknazarova/Zuev, die sie bei den Europameisterschaften noch knapp geschlagen hatten. "Das ist schon okay, wir können nicht erwarten, dass wir jedes Mal vor ihnen liegen", sagte Daniel Hermann am Telefon aus Harbin.

Wichtig sei vor allem im Hinblick auf die WM in drei Wochen in Los Angeles, dass man die Chinesen Huang/Zheng hinter sich gelassen habe. Vor 9000 Zuschauern in der Eissporthalle von Harbin ein riesiges Erlebnis. Daniel: "Irgendwie entsprechen wir wohl dem Schönheitsideal der Chinesen, so viele Autogramm- und Fotowünsche haben wir noch nie gehabt."

Für ihren Trainer Vitali Schulz war es wichtig, dass sein Paar Wettkampfhärte sammeln und vor der WM noch einige Dinge ausprobieren konnte. So wurde in den Originaltanz die immer wiederkehrende Übergabe einer Rose eingebaut. Das kam gut an. Für ihr "You are the cream in my coffee" erhielten die Deutschen Meister die fünftbeste Wertung. Dafür lief es in der Pflicht nicht so gut und verpatzte Daniel am Ende eine Hebung. "Pech, mir ist der Knopf am Hemdsärmel aufgegangen, dadurch konnte ich Carolina nicht richtig greifen", erklärt er das Missgeschick.

Insgesamt sei China ein riesiges Erlebnis gewesen - eben nicht nur sportlich: Das "olympische Dorf" in einem Studentenwohnheim, Sicherheitskontrollen, aber stets freundliche Volonteers, die jede Frage beantworteten. Mit Verhältnissen in Deutschland sei das alles nicht zu vergleichen. Daniel nennt ein krasses Beispiel aus dem tief verschneiten Harbin. Morgens um 6Uhr stehen die Leute hier mit Schneeschaufeln auf der Autobahn, um die Fahrbahn frei zu machen.

Ein großes Erlebnis für die Geschwister, war auch die Eröffnungsfeier. Bis zur Schlussfeier am Samstag werden sie allerdings nicht bleiben, sondern fliegen schon am Mittwoch mit dem gesamten deutschen Eislaufteam zurück, um sich optimal auf die WM vorbereiten zu können. Dort könnten sie Deutschland mit einem Platz unter den ersten 20 schließlich schon einen Startplatz für die Olympischen Spiele 2010 sichern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort