Cannabis-Plantage: Bei der Ernte halfen Niederländerinnen

Einer der Plantagenbetreiber muss sich bald vor dem Landgericht Essen verantworten.

Sprockhövel. Am Landgericht Essen steht die Verhandlung gegen John R. bevor. Dem 36-jährigen Sprockhöveler wird vorgeworfen, mit dem verschwundenen Axel P. (47) eine unterirdische Cannabis-Plantage an der Straße Huxel betrieben zu haben. Zudem trug er unerlaubt eine Schusswaffe bei sich.

Wie ein Sprecher des Landgerichts mitteilte, ist bereits im März Anklage erhoben worden. Demnach soll der Wuppertaler Axel P. den Anbau von Cannabis-Pflanzen in den unteririschen Containern initiiert haben. Er habe John R. angeworben, ihm bei der Aufzucht der Pflanzen zu helfen.

Dafür sollte R. zehn Prozent des Verkaufserlöses erhalten. Zwischen 300 000 und 760 000 Euro könnten die Pflanzen eingebracht haben, so der Sprecher. Ob, wie und an wen die Pflanzen verkauft wurden, sei allerdings nicht bekannt.

Bekannt ist jedoch, dass sich die Männer bei der Ernte der rund 2000 Pflanzen helfen ließen — von mehreren Frauen aus den Niederlanden. Was danach mit der Ernte passierte, konnte der Sprecher des Landgerichts nicht sagen. Nach dem Verschwinden Axel P.’s soll John R. allein versucht haben, Cannabispflanzen zu züchten, jedoch in kleinerem Rahmen von etwa 200 Pflanzen.

Im März dieses Jahres wurde R. festgenommen. Ihm drohen für den unerlaubten Anbau und das unerlaubte Handeltreiben mit Betäubungsmitteln bis zu zehn Jahre Haft. „Da der Mann bei der Arbeit auf der Plantage unerlaubt eine Schusswaffe bei sich trug, drohen ihm sogar bis zu 15 Jahre Haft, mindestens aber fünf Jahre“, ergänzt der Landgerichtssprecher.

Das Verschwinden seines Kompagnons wird in der Verhandlung kein Thema sein. „Da noch ermittelt wird, spielt es in der Anklageschrift keine Rolle“, so der Landgerichtssprecher. Wann genau der Termin für die Verhandlung sein wird, steht noch nicht fest, vermutlich innerhalb der nächsten Wochen. Ungewiss ist zudem die Dauer der Verhandlung. Sie ist öffentlich.

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