Birkenhof erwacht aus dem Dornröschenschlaf

Cornelia Quinkler und Anja van der Hoeve wollen aus dem Hof ein Reittherapiezentrum machen.

Birkenhof erwacht aus dem Dornröschenschlaf
Foto: Andreas Fischer

Sprockhövel. Nicht nur für Wuppertaler Pferdeliebhaber ist der Name Birkenhof ein Begriff. Bereits 1951 wurde dort der Reitverein gegründet und die folgenden zwei Jahrzehnte war der Birkenhof eine erste Adresse für den Reitsport. Danach ging es bergab und die großzügige Anlage versank in einen Dornröschenschlaf. Das idyllisch gelegene Anwesen wieder wachgeküsst haben nun zwei pferdebegeisterte tatkräftige Frauen.

Cornelia Quinkler, Tochter des im internationalen Fahrsport erfolgreichen Michael Quinkler, lernte von Kind an von ihrem Vater das „Four in Hand Driving“ in Perfektion und ist als eine der wenigen Frauen in dieser Sportart mehrfache Rheinische Meisterin der Vierspänner.

Zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin, der Pferdewirtschaftsmeisterin Anja van der Hoeve, hat sie große Pläne. Jeweils zur Hälfte haben die beiden Frauen das traditionsreiche Anwesen mit dem Ziel gepachtet, Kinder und Erwachsene an und auf das Pferd zu bringen. Durch Zufall hat van der Hoeve vor rund anderthalb Jahren den Reiterhof entdeckt, Quinkler ist seit Mai mit im Team. Rund 70 Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 16 Jahren kommen momentan zum Birkenhof. Auf sechs Pferden und neun Ponys können sie das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde genießen. Das behutsame Heranführen an den theoretischen und praktischen Umgang mit dem Tier ist van der Hoeve wichtig.

Schon jetzt haben sich erste Mutter- und Kindgruppen gebildet, in denen gemeinsam Reiten gelernt wird. Für alle stehen drei Außenplätze, eine große Reithalle sowie Ausreitgelände zur Verfügung. Der Ritt um den Anglersee gehört fast zu jeder Reitstunde dazu. Auch Reitabzeichen können abgelegt werden. In den bevorstehenden Ferien wird ein Reitprogramm angeboten, unter anderem eine Sitzschulung.

Der Reiterhof soll wieder zur Hochform auflaufen. Doch auch neue Ideen stehen im Raum. Der Hof soll geöffnet werden für Menschen mit Behinderung und zum Pferdesport- und Reittherapiezentrum weiter entwickelt werden. Ab Herbst sollen Fahrlehrgänge hinzukommen, vom Ein- bis zum Vierspänner. Romantica und Silvia heißen die beiden Pferde, die 1993 deutsche Meister wurden. Die beiden 36 und 34 Jahre alten Vierbeiner verbringen auf dem Birkenhof nun ihren Lebensabend.

Ein Blick in die Stallungen zeigt, dass mit viel Liebe und Sorgfalt erste Renovierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. Die Türen zu den Boxen sind kindgerecht in bunten Farben gestrichen, Helm und Halfter hängen in greifbarer Höhe auch für die Kleinen. Der große Saal darüber, mit Theke, Tischen und Blick in die Reithalle soll wieder geöffnet werden. Turniere sind in Planung, die vom Richterraum begutachtet werden können.

Eine große Aufgabe verbunden mit viel Arbeit für die beiden Frauen, die beide momentan noch halbtags berufstätig sind — neue Mitglieder im Verein, oder tatkräftige, ehrenamtliche Helfer sind daher willkommen.

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