Beyenburgs Ja zur Kirche

1500 Gläubige kommen zur Prozession durch den Ort.

Wuppertal. 10 Uhr in Beyenburg. Es nieselt. Seit 1447 zieht die Prozession durch Beyenburg, und sie ist nur wenige Male ausgefallen, weil es wie aus Eimern schüttete. Auch diesmal geht es gut: Um 10.15 Uhr ziehen die gut 1500 Gläubigen nach der Festmesse in St. Maria Magdalena los. Fünf Kilometer werden sie unterwegs sein. Vorbei an Maigrün und gelb-weißen Wimpeln auf den Siegelberg, zum Steinhaus, wo vor 800 Jahren die Wiege der Kreuzherren in Deutschland stand.

Vorneweg reiten Alexander und Christian auf den Haflingern Ambiente und Alegra vom Reiterhof Hengsten. Matthias (15) mit dem Vortragekreuz folgt. 60 Kilogramm wiegt der Schrein mit den Reliquien der heiligen Odilia. Abwechselnd tragen ihn Jana, Marijn, Caro, Juliane, Lena, Marijke, Sandra und Lina.

Luisa hat das große Los gezogen. Sie trägt die neue Fahne, die Maria im Schnee zeigt. Die schwarze Madonna von Montserrat, der die kleine Kapelle am Schemm geweiht ist, hat der Ehrenamtliche Hans Osterberg auf Seide gedruckt und gestickt. Pastor Benedikt Schmetz segnet die Fahne und lobt den Künstler. Viele Kinder und Jugendliche ziehen mit - ein klares Ja zur Kirche.

"Es ist ja jetzt ein Himmelfahrtskommando, was in der Kirche geschieht", sagen Lisa und Sandra. "Wie kann es uns nur gelingen, viele junge Leute in die Kirche zu holen? Kirche halten viele für uncool." Der Missbrauch ist ein Thema des Kirchweihetags. "Die Kirche ist in die Kritik geraten", sagt Pastor Benedikt Schmetz. Doch mache ihm die gute Beteiligung an der Prozession auch wieder Mut.

Ebenfalls dabei: Daniel, im Januar noch Sternsinger. Er ist Messdiener bei der Prozession und ganz stolz. Melina (4) geht an der Hand von Erzieherin Nicole Wasserfuhr. "Es ist so schön hier. Meine Mutter hat mir Blumen im Garten gepflückt. Die streue ich." Im Kindergarten war die Prozession ein großes Thema. "Wir haben Dias vom Vorjahr gezeigt. Da wollten viele mitmachen."

Zwei Stunden später sind die Gläubigen zum Schlusssegen in der Pfarrkirche zurück. Der Himmel hat sich gehalten. Erst jetzt fängt es wieder an zu nieseln.

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