Stock und Scherenberger Erbstollen Besucherbergwerk: Vorsitzender sieht Wiedereröffnung in Gefahr

Sprockhövel · Der Sprockhöveler Verein Bergbauaktiv soll Corona-Hilfen zurückzahlen – und ärgert sich über die Bezirksregierung Arnsberg.

 Uwe Peise bangt um die Finanzierung des Besucherbergwerkes.

Uwe Peise bangt um die Finanzierung des Besucherbergwerkes.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Uwe Peise, Vorsitzender des Vereins  „Bergbauaktiv Ruhr e.V.“, war entsetzt über die Antwort der Bezirksregierung in Arnsberg: Da war ihm nicht nur die finanzielle Hilfe für das wegen der Pandemie in Not geratene Forschungs- und Besucherbergwerk Stock und Scherenberger Erbstollen versagt, sondern auch eine bereits gewährte finanzielle Unterstützung von 7300 Euro zurückgefordert worden. Die finanziellen Hilfen von bis zu 15 000 Euro konnten zur Vermeidung eines liquiditätsgefährdenden Engpasses  im Rahmen des Sonderprogramms „Heimat gestalten, Brauchtum pflegen, Werte vermitteln und Gemeinschaft bilden“ des NRW-Heimatministeriums beantragt werden.

Seit März 2020 keine Einnahmemöglichkeiten

Und das hatte Uwe Peise getan. Denn seit dem ersten Lockdown im März 2020 gab es keine Besichtigungstermine und keine Einnahmemöglichkeiten mehr. „Auch wenn keine Besucher hereinkommen, müssen wir das Bergwerk und den Erbstollen erhalten, und das kostet Geld, das wir zum Teil aus eigener Tasche vorgeschossen haben“, so Peise. „Da unterbleibende Instandhaltungsarbeiten im Bergwerk schnell größere Schäden nach sich ziehen, wird eine Wiedereröffnung von Tag zu Tag unwahrscheinlicher.  Wenn das Geld des Ministeriums nicht fließt, müssen wir bereits erteilte Aufträge für die Erhaltung stornieren“, kritisiert er.

Dem Antrag auf finanzielle Hilfe sollten Kontoauszüge beigefügt  sein, behauptet Peise. Peise ist der Meinung, dass ein Telefongespräch mit der Bezirksregierung eventuelle Missverständnisse schnell hätte aufklären können. Doch das war nicht möglich

Die Bezirksregierung Arnsberg stellt auf Anfrage der WZ die drohende Zahlungsunfähigkeit des Vereins Bergbauaktiv infrage. „Die Voraussetzung für die Gewährung der Leistungen aus dem Sonderprogramm des Heimatministeriums ist ein durch die Sars-COV-2-Pandemie verursachter Liquiditätsengpass. Durch die Vorlage diverser Unterlagen hat sich gezeigt, dass der Verein auch ohne Landeshilfe nicht in der Existenz bedroht ist. Deshalb bestand kein Anspruch auf eine solche Leistung“, so die Bezirksregierung. Und weiter: „Zur Feststellung werden die Ausgaben mit den zu erwartenden Einnahmen abgeglichen. Dieser Vergleich zeigt, dass die Ausgaben mit den Einnahmen gedeckt werden. Wichtig ist, dass es sich bei den Ausgaben um Verpflichtungen handelt, die vor dem 1, März 2020, dem Beginn des Lockdowns, entstanden sind. Folglich kann im Nachhinein nichts an den anspruchsbegründenden Tatsachen geändert werden.“

Peise erzürnt das: „Da wird uns vorgehalten, dass unser Bankguthaben am 1. November letzten Jahres  8042,26 Euro betragen hat, in denen die 7300 Euro, die man zurückfordert, bereits enthalten sind.“ Er verweist darauf, dass der Verein Bergbauaktiv von der Bezirksregierung verpflichtet wurde, einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Peise stellt die Frage, wie dies mit rund 700 Euro (nach Abzug der 7300 Euro) möglich sein soll. Die zu erwartenden Einnahmen beschränken sich angesichts Corona auf 600 Euro an Jahresbeiträgen der Mitglieder. „Ohne finanzielle Unterstützung durch das Sonderprogramm war unsere gesamte ehrenamtliche  Arbeit für die Katz“, so Peise.

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