Sprockhövel : Bei der Plastikvermeidung scheiden sich die Geister
Sprockhövel. Kickoff-Veranstaltung in Sprockhövel zeigte, wie weit die Ideen und Ideale auseinanderliegen können.
Mehrweg statt Einweg. Vom Arbeitsplatz im Büro, über die Gastronomie, die man besucht und den Supermarkt, in der man einkauft, bis hin zum eigenen Haushalt. Überall produzieren wir im Alltag Müll, vor allem Plastikmüll. Betroffen ist jeder, deswegen hatten sich die Organisatoren der Stadtverwaltung bei ihrer ersten Veranstaltung zum Thema „Plastikvermeidung – was kann ich dafür tun?“ wohl doch mehr erwartet, als die rund 40 Besucher, die teilgenommen haben.
Tatsächlich hätte die im Foyer der Sparkasse Sprockhövel stattgefundene „Kickoff-Veranstaltung“ mehr Besucher verdient gehabt. Zeigten verschiedene Praktiker doch, wie sie das Thema Klimaschutz begegnen und auf ihre Weise die Plastikvermeidung angehen. Zudem stellte Elisabeth Süßbauer vom Zentrum für Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin ihre wissenschaftliche Sicht auf die derzeitigen und zukünftigen Auswirkungen der Plastikflut dar.
Bewusst hatten sich Bürgermeister Ulli Winkelmann und sein Beigeordneter Volker Hoven sowie Hausherr Arndt Kos von der Sparkasse bei ihren Begrüßungen recht kurz gehalten. Zu wichtig war ihnen, dass die Vorträge und die anschließende Podiumsdiskussion genug Raum bekommen und im Mittelpunkt stehen.
Während Lutz Heuser, Vorsitzender der wirtschaftlichen Interessengemeinschaft der Sprockhöveler Händler, und Lucas Kemna bei ihrem „Heimspiel“ auf ihre Arbeit und Aktivitäten hinwiesen, stellte Diana Lantzen die Idee ihres vor kurzem erfolgreich gestarteten Crowdfunding-Startups vor. Sie will einen „Unverpacktladen“ in Wuppertal eröffnen. Dabei unterstrich die ehemalige Unternehmensberaterin ihre eigene Überzeugung und Passion.
Doch bei der Akzeptanz anderer Herangehens- , und Durchführungsweisen scheint die Jungunternehmerin noch Steigerungspotenzial zu haben. Sowohl Lutz Heusers Darstellung der „kleinen Schritte“ auf dem Weg zu plastikmüllfreien Stadtfesten, auf die man seit drei Jahren erfolgreich hinarbeite, als auch Lucas Kemnas Vorstellung der Recup-Becherpfandsystem gingen der leidenschaftlich-idealistisch wirkenden Wuppertalerin nicht weit genug.