Bundestagswahl Axel Echeverria (SPD) zieht in den Bundestag

EN-Kreis · Der SPD-Kandidat erreicht bei den Erststimmen einen deutlichen Vorsprung vor dem CDU-Konkurrenten.

 Axel Echeverria feiert zusammen mit Kirsten Stich (Stadtverbandsvorsitzende in Wetter und Landtagskandidatin für den Wahlkreis 105) seinen Triumph auf der Wahlparty im Burghotel Volmarstein in Wetter.

Axel Echeverria feiert zusammen mit Kirsten Stich (Stadtverbandsvorsitzende in Wetter und Landtagskandidatin für den Wahlkreis 105) seinen Triumph auf der Wahlparty im Burghotel Volmarstein in Wetter.

Foto: Paul Jäger

Bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 139/Ennepe-Ruhr-Kreis II, zu dem auch die Stadt Sprockhövel gehört, hat sich am Sonntag der SPD-Kandidat Axel Echeverria in der Direktwahl aller Voraussicht nach deutlich durchsetzen können. Der 41-Jährige, der zuletzt bei der Arbeitsagentur tätig war, erhielt rund 35 Prozent der Erststimmen, sein schärfster Konkurrent, Hartmut Ziebs (CDU) aus Schwelm, bekam 24 Prozent (Stand 20.40 Uhr, amtliches vorläufiges Endergebnis lag zum Redaktionsschluss noch nicht vor). Auch bei den Zweitstimmen, mit denen die Bürger die Parteien wählen, errangen die Sozialdemokraten im Wahlkreis die meisten Stimmen. Dort entfielen rund 33 Prozent auf die SPD, 22 Prozent gingen an die CDU. Die Grünen kamen im Wahlkreis mit 16 Prozent auf den dritten Platz, die FDP erhielt 11 Prozent, die AfD erreichte 8 Prozent.

In der Stadt Sprockhövel sah das Wahlergebnis von der Tendenz her ähnlich aus. Bei den Erststimmen erreichte Echeverria 31 Prozent und lag damit rund zwei Punkte vor seinem CDU-Konkurrenten Ziebs. Bei den Zweitstimmen holte die SPD 30 Prozent und die CDU 25 Prozent. Die Grünen kamen auf 15 Prozent, die FDP auf 13 Prozent, die AfD blieb mit 7 Prozent im einstelligen Bereich.

Echeverria – Sohn einer deutschen Mutter und eines spanischen Vaters, der in den 1960er Jahren vor dem Franco-Regime nach Deutschland geflohen war – bewertete das Ergebnis als „supergut“. Die Wahlkampagne der SPD sei hervorragend vorbereitet gewesen, zudem habe man von Schwächen im Wahlkampf der Union profitiert. Nun wolle er sich – sofern möglich - in Berlin vornehmlich mit den Themen Arbeit und Soziales befassen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundestag hat der 41-jährige Wittener bereits Erfahrungen im politischen Alltagsgeschäft gesammelt. Zudem habe er in der Kommunalpolitik viele wertvolle Erfahrungen gemacht. Wichtig sei aus Sicht der Kommunen nun, die Städte und Gemeinden finanziell zu entlasten und „wieder handlungsfähig“ zu machen, betonte Echeverria. 

 Hartmut Ziebs landete voraussichtlich auf Platz zwei.

Hartmut Ziebs landete voraussichtlich auf Platz zwei.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Hartmut Ziebs nimmt
seine Niederlage sportlich

Der CDU-Bewerber Hartmut Ziebs nahm die mutmaßliche Niederlage sportlich. Auch wenn er sich noch mehr Stimmen und ein besseres Ergebnis erhofft habe, sei er froh über den „gigantisch tollen Wahlkampf“ seines Teams. Diese Erfahrung wolle er nicht missen. Nun hoffe er noch auf die Auszählung der Briefwahlstimmen, angesichts des Vorsprungs seines SPD-Konkurrenten Echeverria sei es aber schwierig, das Blatt zu wenden.

Im Wahlkreis 139, zu dem neben Sprockhövel auch die Städte Hattingen, Herdecke, Wetter und Witten gehören, hatten sich neben Ziebs und Echeverria noch neun weitere Männer und Frauen für ein Direktmandat beworben: Anna Neumann (FDP), Carl-Dietrich Korte (AfD), Ina Gießwein (Grüne), Clemens Jost (Linke), Michael Hanses (Die Partei), Eric Tiggemann (Piraten), Thorsten Michaelis (Freie Wähler), Achim Czylwick (MLPD) und Michael Thomas Kirchner (Die Basis).

Die Wahlämter in den Städten verzeichneten schon im Vorfeld eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Briefwahlunterlagen. Bis zum 21. September hatten die Kommunen in den Wahlkreisen 138 und 139 fast 40 Prozent verzeichnet, die per Briefwahl abstimmten. Bei der Bundestagswahl 2017 hatte der Anteil der Briefwähler noch bei rund 24 Prozent gelegen. In Sprockhövel konnten die Bürger ihre Stimmen in 20 Wahllokalen abgeben.

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