Aus für Linie 593 bis Herzkamp

Nahverkehr: Paket von Kürzungen auf zehn Linien steht zur Debatte. Weitere sind nicht ausgeschlossen.

Ennepe-Ruhr. Auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten im Kreishaushalt ist auch der Öffentliche Personennahverkehr wieder einmal in den Fokus geraten. Nachdem im Frühjahr auf mehreren Linien im Kreisgebiet Fahrgastzählungen durchgeführt worden waren, um zu untersuchen, wo und vor allem zu welchen Zeiten das Angebot nicht genügend angenommen wird, schlägt die Kreisverwaltung nun meist geringe Kürzungen auf insgesamt zehn Linien vor, die bereits zum Fahrplanwechsel im Winter umgesetzt werden sollen. Dabei geht es um 158 000 Wagenkilometer, was etwa 1,4 Prozent des jährlichen Gesamtangebots entspricht.

"Wichtig ist, dass die im Nahverkehrsplan festgelegten Standards weiter erfüllt werden", sagt Uwe Tietz, Leiter der Kreisentwicklung und damit für den öffentlichen Personennahverkehr zuständig. Auch, wenn die Politik im Kreisausschuss noch abschließend entscheiden muss, gilt als sicher, dass die Verlängerung der Linie 593 von Haßlinghausen nach Herzkamp nach eineinhalb Jahren wieder eingestellt wird. Mit 50 000 Wagenkilometern macht das fast ein Drittel des Maßnahmenpakets aus. "Es war sowieso nur ein Probebetrieb vereinbart, und die Nachfrage auf diesem Abschnitt liegt deutlich unter vier Fahrgästen pro Fahrt", sagt Tietz. Der Sprockhöveler Verkehrsausschuss hat dem Wegfall bereits zugestimmt. Stattdessen soll die Einrichtung eines Anrufsammeltaxis geprüft werden.

Fast sicher ist auch, dass die 602 ab Winter sonntags nur noch stündlich zwischen Schmiedestraße und Haßlinghausen fährt.

Dritte aufgeführte Linie, die Sprockhövel berührt, ist die 551 von Ennepetal und Gevelsberg nach Hiddinghausen. Dort sollen Verstärkungsfahrten zwischen Gevelsberg Bahnhof und Schulzentrum West gekürzt werden. Für Hiddinghauser und Haßlinghauser könnte es gleichzeitig sogar zu Verbesserungen kommen. Tietz: "Freitags, samstags und vor Feiertagen ist eine zusätzliche Spätfahrt bis Hiddinghausen geplant." Bisher endet der letzte Bus dort um 23.19 Uhr, künftig soll es um 0.19 Uhr sein. Gerade jungen Leuten, die unternehmen wollen, solle das zugute kommen.

Ab Herbst soll es übrigens auf weiteren Linien Fahrgastzählungen geben. Auf welchen, wollte Tietz noch nicht sagen. Insgesamt 500 000 Wagenkilometer stehen diesmal im Fokus, wie Kreis und Verkehrsbetriebe vereinbart haben. "Ich bin mir allerdings sicher, dass wir schnell einige Linien herausnehmen können, über die wir gar nicht diskutieren müssen", sagt Tietz. Konkrete Kürzungsvorschläge werde man der Politik nach Auswertung der Ergebnisse nächstes Jahr machen.

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