Auf der Suche nach dem geheimnisvollen „Un“

Die Theatergruppe Schnick-Schnack feiert heute mit ihrem Familienstück Premiere.

Auf der Suche nach dem geheimnisvollen „Un“
Foto: Theatergruppe Schnick-Schnack

Niedersprockhövel. „Stumm und still, weil ich es will.“ So brüllt die böse Leiterin Frau Mons (Perdita Priwall) die Heimkinder an. Die haben wirklich nichts zu lachen. Besonders der kleine Fritz (Leonard Schmiel) hat sehr unter ihren Strafen zu leiden. Nur eins will Frau Mons: das Un, ein seltsames Ding, das keiner genau kennt und ungeheure Macht verleihen soll. Deshalb macht sich Waisenkind Dine (Ida Jensen) auf die Suche danach im Tausendaugenwald.

Mit dem Märchen „Das Un - eine wundersame Waldgeschichte“ von Miriam Antretter startet die Theatergruppe Schnick-Schnack in das neue Jahr. Am heutigen Freitag um 17 Uhr führen die 30 Darsteller das Stück erstmals im evangelischen Gemeindehaus am Perthes-Ring 18 in Niedersprockhövel auf. Jens Stöcker gibt mit dem modernen Märchen sein Regie-Debüt. Gemeinsam mit Schnack-Schnick-Gründerin Anja Jensen bringt er das Familienstück auf die Bühne.

Unterstützung erhält das Regieteam von Projektleiter Meikel Gerhartz. „Wir haben für jedes Stück eine Projektleitung, die sich um alles von Catering über Bühnenaufbau bis Kostüme kümmert“, erklärt Theaterpädagogin Anja Jensen. „Das entlastet die Regisseure“, ergänzt Jens Stöcker. Der Auszubildende ist seit 2010 Mitglied der Theatergruppe, die sich aufgrund der ständig steigenden Mitgliederzahl 2011 als Verein hat eintragen lassen. „Wir sind inzwischen mehr als hundert Personen vom Grundschulkind bis zum Rentner und arbeiten generationenübergreifend“, sagt Anja Jensen stolz. Vor rund 20 Jahren hat sie die Gruppe ins Leben gerufen. „Nach jeder Aufführung kommen neue Leute dazu.“ Damit sich jeder einbringen könne, würden im Jahr mehrere Stücke einstudiert und aufgeführt. 2016 waren es vier. Bis zum Sommer stehen zwei weitere auf dem Plan, darunter „Das Un“.

Welche Werke den Weg ins Gemeindezentrum finden, entscheidet der Verein ganz demokratisch. „Wir präsentieren auf der jährlichen Mitgliederversammlung die Stücke, für die es schon einen Regisseur und eine Projektleitung gibt. Dann wählen die Mitglieder die Stücke aus, die wir spielen sollen“, erläutert Jensen. „Das Un“, von dem Schnick-Schnick zunächst nur eine Leseprobe hatte, stieß direkt auf Begeisterung. „Wir wollten gern wieder ein richtiges Märchen aufführen“, sagen Anja Jensen und Jens Stöcker einstimmig. Außerdem gehe es hier um wichtige Dinge: Zusammenhalt und Freundschaft. Denn das Waisenmädchen Dine geht in den Tausendaugenwald, um ihren besten Freund Fritz aus den Fängen der fiesen Heimleiterin Frau Mons zu befreien. Die will unbedingt das Un besitzen.

Auf ihrem Weg durch den Tausendaugenwald trifft die mutige Dine auf seltsame Gestalten wie die Vogelvürze (Nina Schleichert, Mark Griesel), die sehr empfindlich auf Namenswitze reagieren, oder den emsigen Chronisten (Volker Priemer), der von einem furchteinflößenden Ungeheuer zu berichten weiß. Aber keine Angst. Dines Abenteuer geht am Ende gut aus. Deshalb können auch schon Fünfjährige das Märchen vom Un genießen.

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