Artothek: Kunst ausleihen mit der „Leih-Bilderei“

Mit einer besonderen Aktion wird in der Stadt Kunst präsentiert.

Artothek: Kunst ausleihen mit der „Leih-Bilderei“
Foto: Anna Schwartz

Sprockhövel. Frischen Wind bringen Inge Knorrs „Vogelwelten“ in den ersten Stock des Sprockhöveler Rathauses. Das Aquarell setzt den Grundstein einer langfristigen Werbeaktion in den Räumen der Stadtverwaltung. Im Wechsel von etwas zwei bis drei Monaten, werden künftig einzelne Bilder präsentiert, die Besucher und Beschäftigte auf die Möglichkeit hinweisen sollen, ein Kunstwerk auszuleihen.

Hinter der Aktion steht die Artothek, ein gemeinsames Projekt der Kunst- und Kulturinitiative (KuKi) und der Stadt Sprockhövel. Nach dem Muster einer Bücherei können kunstinteressierte Bürger, Firmen und Vereine in der Leihbilderei Kunstwerke ausleihen, sowohl aus Sprockhövel als auch darüber hinaus.

Das Rathaus sei als Werbeplattform besonders geeignet, sagt Karin Hockamp, Vorsitzende der KuKi, „hier werden die Bilder natürlich von mehr Menschen gesehen, als in der Artothek.“

Warum ausgerechnet Inge Knorrs „Vogelwelten“ den Einstieg machen, erklärt Ingeborg Gerhard, ebenfalls von der KuKi: „Wir fanden das Aquarell aus vielerlei Gründen ansprechend. Vor allem aber ist es für jeden leicht zugänglich und lädt den Vorbeigehenden wegen seiner vielen Details zum Verharren ein.“

Was sie sich selbst bei dem Aquarell gedacht hat, beschreibt die Künstlerin aus Sprockhövel folgendermaßen: „Ich finde die Vorstellung der Stadt, einem von Menschen gestaltetem Lebensraum, die aus so einem absolut ursprünglichen Lebensspender wie dem Ei hervorgeht, aberwitzig. Auch die Stadt als Gefüge hat die Komplexität des Eis: ein Ganzes, aber doch bis hin zu den Bewohnern ein sensibles Gebilde. Ursprung des Lebens, wie die Stadt.“

In Knorrs Bild werden die Bewohner der Fantasie-Stadt ad absurdum dargestellt: Nicht die Menschen bewohnen die Häuser, sondern die Vögel sind eingezogen — ein Rollentausch.

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