Alter Sportplatz: Rewe und Aldi Tür an Tür

Auf dem Gelände des alten Haßlinghauser Sportplatzes entstehen zwei barrierefreie Wohneinheiten und zwei Verbrauchermärkte.

Haßlinghausen. Die Katze ist aus dem Sack. Rewe und Aldi Tür an Tür, dazu zwei dreistöckige Stadtvillen mit bis zu 20 barrierefreien Wohnungen - so sehen die Pläne des Bewerbers aus, der aus dem jüngst abgeschlossenen Grundstücksverkaufsverfahren für den alten Sportplatz Haßlinghausen unter elf Bietern als Sieger hervorgegangen ist.

"Ich sehe mich nicht als typischer Investor, sondern als jemanden, der versucht einen Supermarkt auf die Beine zu stellen und zu entwickeln", sagt Stefan Lenk. Er ist Kopf einer Interessengemeinschaft, die den Zuschlag für das Grundstück erhielt und gestern ihre Pläne für die Bebauung öffentlich vorstellte.

Lenk lebt in Bochum und betreibt bereits neun Rewe-Märkte in Bochum, Witten und Hattingen und ist damit Kaufmann und Kind der Region. Das Doppel mit Aldi habe sich in Haßlinghausen angeboten, weil der Discounter mit seinem Standort an der Steinklippe nicht zufrieden ist, und ihn gerne übergangslos in den Ortskern verlagern möchte. Beim Sortiment gebe es mit Aldi die geringsten Überschneidungen.

Dort setzt Lenk in erster Linie auf Lebensmittel. Ein Frischemarkt und ein großes Sortiment an Frischfleisch- und Wurst mit entsprechenden Fachverkäufern - rund 30 Vollzeitstellen wolle er schaffen - sei Programm. Der so genannte "Non-Food-Bereich" wie etwa Schreibwaren sei nur unterschwellig vorhanden. Lenk: "Wir wollen den hiesigen Einzelhandel nicht ausstechen und sind umgekehrt überzeugt, dass wir schlummernde Kaufkraftpotential in Haßlinghausen künftig besser ausschöpfen können". Das sei eine Chance auch für den örtlichen Fachhandel.

Der Entwurf für das neue "Marktkarree" - so der Planungsname, stammt vom Hattinger Architekten Rainer Kemper. Er sieht hinter einer Reihe von Parkplätzen einen zweistöckigen Riegel vor, der durch ein großflächig verglastes Obergeschoss die typische Verbrauchermarkt-Architektur ansprechend aufpeppt. Unten soll es eine Eingangshalle geben, mit Café und Zugang zu den beiden Märkten. Im Obergeschoss, sollen Büros oder Dienstleister angesiedelt werden. Dahinter erstreckt sich der eigentlich Marktbereich einstöckig. Das riesige Flachdach soll begrünt werden, um den Anwohnern an der Kortenstraße keinen eintönigen Anblick zu bieten. Vom Verkehr sind sie durch den Baukörper und einen linksseitig vorgelagerten Flachbau - dort könnte ein Getränkemarkt untergebracht werden - abgeschirmt. Das gilt sowohl für den Park- als auch für den Lieferverkehr. Der bisher dem Sportplatz vorgelagerte öffentliche Parkstreifen bleibt bestehen. Das neue Marktzentrum selbst soll bis zu 160 Parkplätze bekommen. Lenk schlägt vor, diesen Platz für städtische Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Investoren für die barrierefreien Wohnungen im hinteren Bereich des Grundstücks müssen noch gefunden werden, Entwürfe sind bereits gemacht.

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